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Diversifikation mit ETFs macht den Unterschied

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Diversifikation ist die breite Streuung von Vermögen über Anlageklassen, Branchen und Regionen – und das senkt das Risiko signifikant.

Diversifikation mit ETFs macht den Unterschied
 
  • Level: Für Anfänger
  • Lesedauer: 5 Minuten
In diesem Artikel
 

Risikominimierung durch sinnvolle Vermögensverteilung

Nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern das Risiko zu streuen, bewährt sich in vielen Lebenslagen. Ganz besonders trifft das aber auf die Geldanlage zu: „Nicht alle Eier in einen Korb legen”, nennen es die Börsianer. Übersetzt für ETFs bedeutet das: Packe nicht dein ganzes Geld in eine Anlageklasse – setze zum Beispiel nicht nur auf Einzelaktien. Denn wer glaubt, genau vorhersagen zu können, welche Anlagen sich im Laufe der Zeit gut entwickeln werden, fährt eine extrem riskante Strategie.
Der US-amerikanische Ökonom Harry Markowitz hat diese einfache Regel in ein mathematisches Regelwerk basierend auf erwarteten Renditen und Volatilitäten übersetzt. Dafür erhielt er 1990 den Nobelpreis.
Der Ansatz der Diversifikation wird daher auch von vielen vermögenden und renommierten Stiftungen amerikanischer Universitäten wie Harvard und Yale verfolgt, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Geldanlage zu optimieren. Dabei steht im Mittelpunkt, wie entweder der Anlageerfolg – also die Rendite – für ein gegebenes Risiko maximiert oder das Risiko bei gegebenem Anlageziel minimiert werden können.
Diversifikation funktioniert auf zwei Ebenen: zwischen den Anlageklassen und innerhalb der Anlageklassen. Eine breite Vermögensverteilung über verschiedene Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien und Anleihen, ist die einfachste Art, das Risiko in deinem Portfolio zu reduzieren. Neben der Streuung über Anlageklassen sollte aber auch das Vermögen innerhalb einer Anlageklasse breit diversifiziert sein, um das Einzeltitelrisiko möglichst gering zu halten.
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Streuung über Assetklassen

Es heißt ja: Die Verlierer von heute sind die Gewinner von morgen. Anlageklassen reagieren unterschiedlich auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Diversifikation in Kombination mit Asset Allocation gilt deshalb als optimale Technik, um dein Portfolio vor schweren Marktturbulenzen zu schützen: Wenn Kapital aus einer Anlageklasse abfließt, fließt es oft in eine andere Anlageklasse hinein.
In konjunkturellen Hochphasen steigen die Aktienmärkte, während Kapitalzuflüsse in sichere Anleihen verhältnismäßig gering ausfallen. In Rezessionen steigen dagegen die Anleihenmärkte häufig, während die Aktienmärkte fallen.
justETF Tipp: Überblick über alle Assets direkt im Broker-Konto behalten? Kennst du schon Insights von Scalable?

Streuung innerhalb von Anlageklassen

Wann beginnt Diversifikation? Damit das Einzeltitelrisiko – welches durch die Auswahl einzelner Wertpapiere entsteht – weitestgehend verschwindet, sollte ein Portfolio mindestens 30 Positionen umfassen, so eine Faustregel. Damit sind die meisten Exchange Traded Funds, kurz ETFs, schon an sich sehr gut diversifiziert, da sie Indizes mit deutlich mehr als 30 Positionen abbilden. Es gibt aber auch hier Unterschiede: Um ein Maximum an Diversifizierung zu gewährleisten, sollten ETFs geografisch und über Branchen hinweg streuen.
Die Finanzmärkte einzelner Länder und Regionen steigen oder fallen zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten. Anstatt nur auf den inländischen Markt zu setzen, bietet sich eine Risikostreuung auf verschiedene Länder und Regionen weltweit an. Auch wenn der deutsche Finanzmarkt für Stabilität steht, so könnte er sich in Zukunft trotzdem schwächer entwickeln als die Märkte der anderen Volkswirtschaften der entwickelten Welt oder der sogenannten Emerging Markets (Schwellenländer). Streue dein Vermögen daher intelligent über unterschiedliche Länder und Regionen, um gegen volkswirtschaftliche Verwerfungen, Naturkatastrophen und anderen Krisen gewappnet zu sein.
Die folgende Grafik zeigt deutlich, wie wertvoll eine breite Diversifikation sein kann. Der Vergleich zeigt US-Aktien und deren Schwankungsbreite über gewisse Anlagezeiträume gegenüber einer breit diversifizierten Asset-Allocation. Während du mit einer Investition in US-Aktien deutlich mehr Schwankungen ertragen musstest, weist das diversifiziere Portfolio deutlich weniger Schwankungen auf.
Dank der Diversifikation war es möglich, die schwersten Verluste (aber auch höchsten Kursgewinne) deutlich zu reduzieren. Aus Sicht eines durchdachten Chance-Risiko-Verhältnis des Gesamtportfolio ist das aber durchaus sinnvoll. Denn so warst du beispielsweise auch nach 10 Jahren Anlagedauer nie im Minus – was dir im schlimmsten Fall mit einem reinen US-Aktien-Portfolio hätte passieren können.

Die Magie der Diversifikation

Die Magie der Diversifikation
Quelle: justETF Research, Meketa Investment Group; 2024
Es ist außerdem empfehlenswert, in verschiedene Branchen zu investieren. Dadurch gehst du sicher, dass deine Investments nicht zu stark von einem einzelnen Sektor abhängig sind. In manchen Anlageklassen trifft der Begriff „Branchen” zwar nicht ganz zu, aber die Idee bleibt die gleiche: Bei Anleihen bedeutet das eine Streuung über Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und sonstige Schuldverschreibungen; bei Rohstoffen über Edelmetalle, Agrarrohstoffe und so weiter. Investiere am besten geografisch gestreut mit Anleihen in allen Laufzeitbändern.
justETF Tipp: Erfahre, wie du in sechs Schritten ein robustes ETF-Portfolio erstellen kannst.

Mischung risikoreicher Anlagen führt zur Risikominimierung

Intuitiv verstehen wir, dass sich das Risiko des ETF-Portfolios verringert, wenn wir zu einer risikoreichen Anlage eine risikoarme Anlage hinzufügen. Oft kannst du das Risiko deines Portfolios aber auch reduzieren, wenn du zwei risikoreiche Anlagen miteinander kombinierst.
Das Besondere der Diversifizierung liegt in den Korrelationen – also den Zusammenhängen – zwischen den einzelnen Anlagen. Mische in einem Portfolio zwei riskante Anlageklassen wie Aktien und Gold, so ist das Ergebnis eine Anlage mit deutlich geringerem Risiko, weil Aktien und Gold oft negativ korrelieren – also die entsprechenden Wertentwicklungen nicht in direktem Zusammenhang stehen. Oder vereinfacht ausgedrückt: Sie laufen in unterschiedliche Richtungen.
Der beispielhafte Vergleich der fünfjährigen Volatilität eines MSCI World-ETF mit der Volatilität eines Gold-ETC macht deutlich, dass beide Anlagen mit 18,16 Prozent beziehungsweise 13,43 Prozent stark schwanken. Das kombinierte Portfolio hingegen weist eine Volatilität von nur 11,42 Prozent auf (Stand: 15.01.2024). Die geringe beziehungsweise negative Korrelation leistet ihren Beitrag zur Risikominimierung.

Vergleich MSCI World-ETF und Gold-ETC über fünf Jahre (14.01.2019 - 14.01.2024) 

Vergleich MSCI World-ETF und Gold-ETC über sieben Jahre (14.01.2019 - 14.01.2024)
  iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc)    
  Xetra Gold
 
Beschreibung Anlagesumme
in Euro
Endwert
in Euro
Rendite
gesamt
Rendite
pro Jahr
Risiko
(Volatilität)
Rendite/
Risiko
MSCI World-ETF 5.000,00 9.287,16 85,74% 13,18% 18,16% 0,73
Gold-ETC 5.000,00 8.324,12 66,48% 10,73% 13,43% 0,80
Portfolio 10.000,00 17.611,27 76,11% 11,98% 11,42% 1,05
Quelle: justETF Research; Stand: 15.01.2024
Es gibt auch Risiken, die durch Modelle nicht erfasst werden. Auch hierbei kann Diversifizierung ein sinnvoller Schutz sein.
justETF Tipp: Bei justETF hast du die Möglichkeit, das Risiko deines Portfolios mithilfe der Risikowolke zu analysieren.

Diversifikation schützt auch vor unwägbaren Risiken

Viele begehen den Fehler, alle Risiken mittels Kennzahlen voraussagen zu wollen. Doch Risiken sind Wahrscheinlichkeiten, und am Ende können auch die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten. Der Krisentheoretiker Nassim Taleb hat sein Buch „Der Schwarze Schwan” genau diesem Thema gewidmet.
Diversifikation ist eine gute Versicherung gegen unwägbare Risiken, die im Modell nicht festgehalten sind: Es ist die einzige Versicherung, die du ohne Prämie bekommst – ideal für die private Geldanlage! Lasse dich nicht von den Kurssprüngen einzelner Aktien in Versuchung führen. Denn mit großen Chancen ist auch immer großes Risiko verbunden.
Oder wie die bekannte “Börsen-Oma” Beate Sandner zu Lebzeiten zu sagen pflegte: “Breit gestreut, nie bereut.”
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