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Fed, Big Tech und US-Banken im Fokus

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Die besten und schlechtesten ETFs im Oktober 2025

Fed, Big Tech und US-Banken im Fokus
 
  • Level: Für Fortgeschrittene
  • Lesedauer: 10 Minuten
Die Themen in diesem Artikel
Der Oktober geht als einer der ereignisreichsten Monate des Jahres für die globalen Märkte zu Ende. Der Monat war geprägt von der Vorsicht der Zentralbanken, der Euphorie um künstliche Intelligenz und den ersten Anzeichen von Unsicherheiten im Kreditsektor.
Schauen wir uns genauer an, was passiert ist!

Fed: Zinssenkung und Lockerung der Geldpolitik

Die Federal Reserve hat die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt und damit den Referenzkorridor auf 3,75 Prozent bis 4 Prozent festgelegt.
Diese Entscheidung war zwar zu erwarten, geschah aber deutlich vorsichtiger als gedacht. Jerome Powell verwendete die Metapher „Fahren im Nebel“, um die schlechte Verfügbarkeit von Wirtschaftsdaten bedingt durch den anhaltenden Regierungs-Shutdown in den USA zu betonen.
Gleichzeitig kündigte die Fed das Ende der quantitativen Straffung ab dem 1. Dezember an. Innerhalb von 2 Jahren hat sie ihre Bilanzsumme um über 2.000 Milliarden Dollar reduziert.
Die Märkte preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent für eine weitere Zinssenkung bis zum Jahresende ein. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den 90 Prozent im September. Das Gleichgewicht bleibt fragil: Die Zentralbank will die sich abkühlende Konjunktur stützen, ohne den Inflationsdruck wieder anzukurbeln.

Wall Street: KI bleibt Wachstumsmotor

In New York bleibt künstliche Intelligenz das vorherrschende Thema. Die Tech-Giganten haben Quartalsergebnisse über den Erwartungen vorgelegt, aber mit Rekordinvestitionen und steigenden Betriebskosten, die Zweifel an der Stabilität der Margen aufkommen lassen.
Alphabet hat erstmals einen Quartalsumsatz von über 100 Milliarden Dollar (+16 Prozent im Jahresvergleich) und einen Nettogewinn von 35 Milliarden Dollar erzielt, angetrieben durch die Cloud und die Erholung des Werbegeschäfts.

Performance von Alphabet seit Jahresbeginn

Performance von Alphabet seit Jahresbeginn
Quelle: justETF. YTD Veränderungen in % in Euro. Stand: 31.10.2025
Microsoft verzeichnete einen Umsatz von 77,7 Milliarden (+18 Prozent) und einen Nettogewinn von 27,7 Milliarden. Azure wuchs dabei um 39 Prozent und die Infrastrukturinvestitionen (Capex) erreichten fast 35 Milliarden Dollar.

Performance von Microsoft seit Jahresbeginn

Performance von Microsoft seit Jahresbeginn
Quelle: justETF. YTD Veränderungen in % in Euro. Stand: 31.10.2025
Die Erwartungen an die Performance von Meta hingegen wurden nicht erfüllt. Grund dafür sind die Kosten, die Meta 2026 für das Projekt „persönliche Superintelligenz” einplant, auf das Zuckerberg setzt, um wieder im Rennen um die KI mitzumischen.

Performance von Meta seit Jahresbeginn

Performance von Meta seit Jahresbeginn
Quelle: justETF. YTD Veränderungen in % in Euro. Stand: 31.10.2025
Amazon verzeichnete im Oktober einen Umsatz von 180,2 Milliarden Dollar (+13 Prozent im Jahresvergleich) und einen Nettogewinn von 21,2 Milliarden Dollar, angetrieben durch das starke Wachstum von Amazon Web Services (ca. +20 Prozent).
Apple schloss das Quartal mit einem Umsatz von 102,47 Milliarden Dollar (+8 Prozent) und einem Nettogewinn von 27,46 Milliarden Dollar ab, was fast einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die iPhone-Verkäufe stiegen um 6 Prozent auf 49,03 Milliarden, was leicht unter den Prognosen lag. Tim Cook ist zuversichtlich und rechnet für das nächste Quartal mit einem Umsatzanstieg zwischen 10 und 12 Prozent, unterstützt durch die Einführung des iPhone 17.
Laut Bloomberg Economics könnten die kumulierten Investitionen in KI-Infrastrukturen bis 2030 4.000 Milliarden Dollar erreichen und bereits 2026 einen potenziellen Einfluss von +1,5 Prozentpunkten auf das globale BIP haben.

Nvidia: Nachfrage ungebrochen

In den letzten 10 Monaten festigte Nvidia seine Rolle als führender Anbieter von KI-Rechenchips. Innerhalb von zwölf Monaten hat sich die Marktkapitalisierung mehr als verdoppelt. Nvidia übersteigt 5 Billionen Dollar und übertrifft damit den gesamten Industriesektor des S&P 500

Performance von Nvidia seit Jahresbeginn

Performance von Nvidia seit Jahresbeginn
Quelle: justETF. YTD Veränderungen in % in Euro. Stand: 31.10.2025
Seine GPUs, die sich von Gaming-Tools zu einer tragenden Säule generativer Systeme und der KI in Unternehmen entwickelt haben, werden in Branchen wie Automobilbau oder Pharmazie eingesetzt.

Banken und Kredite: erste Risse im System

Erste Warnungen kamen indem von Jamie Dimon (JPMorgan), der auf eine Verschlechterung der Kreditqualität hinweist – insbesondere in den Bereichen Konsumkredite und Autokredite. In diesem Zusammenhang wies er auf die Notwendigkeit einer verstärkten Überwachung der Privatkundenportfolios hin.
Die Zahlungsausfälle von First Brands und Tricolor Holdings haben erneut Befürchtungen geweckt, dass es zu weiteren Zahlungsschwierigkeiten kommen könnte. Dies spiegelt sich auch in den Kursen der ETFs auf US-Regionalbanken wider, die im Zuge dessen über 6 % Kursverluste zu verzeichnen hatten.

Performance des iShares S&P U.S. Banks UCITS ETF USD (Acc) im Oktober

Performance des iShares S&P U.S. Banks UCITS ETF USD (Acc) im Oktober
Quelle: justETF. YTD Veränderungen in % in Euro. Stand: 31.10.2025

Tesla und Netflix: Margen unter Druck

Tesla schloss das Quartal mit einem Rekordabsatz von 497.099 Fahrzeugen ab, doch der Nettogewinn sank um 37 Prozent auf 1,37 Milliarden Dollar. Grund dafür waren unter anderem geringere Margen und gestiegene Betriebskosten (+50 Prozent).
Netflix verzeichnet trotz außerordentlicher Ausgaben in Höhe von 619 Millionen Dollar im Zusammenhang mit einem Steuerstreit in Brasilien ein Umsatzwachstum von 11,5 Milliarden Dollar (+17,2 Prozent) und einen Gewinn pro Aktie von 5,87 Dollar (+9 Prozent).

Europa: Leitzins bleibt unverändert, Frankreich unter Druck

In Europa hat die Europäische Zentralbank die Zinsen erwartungsgemäß unverändert bei 2 Prozent belassen.
Die politische Krise in Frankreich, die zum Sturz der Regierung Bayrou führte, hat den Anleihemarkt unter Druck gesetzt, den Spread für zehnjährige Anleihen auf den höchsten Stand seit 2020 getrieben und die Volatilität bei Staatsanleihen der Eurozone erhöht.

Gold: Hohe Volatilität nach historischer Rally

Gold erlebte einen Monat mit starker Volatilität.
Nach einem Anstieg von +27 Prozent in sieben Wochen und einem Höchststand von 4.381 Dollar pro Unze ist der Preis auf 3.900 Dollar zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang von -10 Prozent gegenüber dem Höchststand innerhalb nur einer Woche.

Performance des iShares Physical Gold ETC im Oktober

Performance des iShares Physical Gold ETC im Oktober
Quelle: justETF. YTD Veränderungen in % in Euro. Stand: 31.10.2025
Die Marktteilnehmer interpretieren die Korrektur als technische Anpassung nach übermäßigen Spekulationspositionen, mit möglichen Rückgängen bis auf 3.700 Dollar vor einer neuen Erholung.
Die Zentralbanken, die in den letzten Jahren Netto-Käufer waren, verlangsamen ihre Käufe, während die Nachfrage von Privatanlegern weiterhin hoch ist.
Die langfristigen Aussichten bleiben weiter optimistisch: HSBC, Bank of America und Société Générale erwarten einen Wert von 5.000 Dollar pro Unze bis 2026. Dies wird begründet durch die hohe Nachfrage von Investoren als Schutz vor Inflation, geopolitischen Spannungen und einem schwachen Dollar.

USA–China: Entspannung im Handelskrieg

Nach Monaten der Spannungen und Rekordzöllen haben die Vereinigten Staaten und China in Busan eine erste Einigung im Handelskonflikt erzielen können.
Zu den wichtigsten beschlossenen Maßnahmen gehören:
  • Senkung der Zölle auf Fentanyl (von 20 Prozent auf 10 Prozent) im Gegenzug für die Verpflichtung Pekings, den Export chemischer Vorläufersubstanzen einzuschränken;
  • Einjährige Aussetzung der Exportbeschränkungen für Seltene Erden;
  • Gegenseitige Aussetzung von Zöllen und Hafengebühren zur Förderung der Normalisierung des Seeverkehrs.
Die Vereinbarung öffnet zudem erneut den Dialog zwischen Nvidia und Peking über den Export nicht-strategischer Chips. Gleichzeitig wird China den Kauf von amerikanischem Soja wieder aufnehmen, was der US-Agrarindustrie spürbare Entlastung bringt.
Dennoch handelt es sich nicht um eine abschließende Einigung im Handelsstreit. Die Märkte werten sie als vorübergehenden Vertrauensimpuls – kurzfristig hilfreich, jedoch ohne belastbare langfristige Zusagen.
Politisch verbucht Trump damit einen kommunikativen Erfolg, während Xi Jinping die Kooperation als Mittel zur Stabilität hervorhebt.
Offen bleiben weiterhin die Punkte Taiwan und das Verhältnis zu Moskau – Themen, die den Charakter der chinesisch-amerikanischen Beziehungen auch künftig bestimmen dürften.

Tokio im Aufschwung nach der Wahl von Sanae Takaichi

In Asien löste die Wahl von Sanae Takaichi zur ersten Premierministerin Japans eine starke Rallye an den Märkten aus und schürte die Erwartungen einer neuen Phase fiskalischer Stimuli.
Der Nikkei 225 stieg im Oktober um über 11 Prozent und erreichte neue historische Höchststände. Gleichzeitig überschritt der Yen die 150 Yen-Marke pro Dollar, was großen Exporteuren wie Toyota und Sony zugutekam.

Performance des Xtrackers Nikkei 225 seit Jahresbeginn

Performance des Xtrackers Nikkei 225 seit Jahresbeginn
Quelle: justETF. YTD Veränderungen in % in Euro. Stand: 31.10.2025
Analysten heben hervor, dass Takaichis Nähe zu Shinzō Abes wachstumsorientierter Linie Anleger weiter optimistisch stimmt.
Gleichzeitig sind die Renditen von Staatsanleihen aus Sorge vor einer weiteren Ausweitung der Staatsverschuldung gestiegen.
Die Bank of Japan belässt den Leitzins unverändert bei 0,5 Prozent und kündigt eine schrittweise Normalisierung an. Allerdings könnte die anhaltende Schwäche des Yen den Inflationsdruck erhöhen und damit die Tragfähigkeit von Takaichis wirtschaftspolitischer Agenda auf die Probe stellen.

Die Märkte im Oktober

Was die Märkte betrifft, so war der Oktober erneut ein positiver Monat für die wichtigsten Anlageklassen.

MSCI World und Co. im Oktober

Marktüberblick Oktober
Quelle: justETF. YTD Veränderungen in % in Euro. Stand: 31.10.2025
Auch seit Jahresbeginn verzeichnen alle wichtigen Anlageklassen eine hervorragende Performance.

Comeback der Schwellenländer?

Betrachtet man die verschiedenen Länder, so stellen wir fest, dass Südkorea, Polen und Griechenland seit Jahresbeginn die höchsten Renditen erzielt haben.
Im Gegensatz dazu hatten die Türkei, die Philippinen und Indonesien größere Schwierigkeiten.
Auf Monatsbasis hingegen kommen die besten Ergebnisse aus Südkorea und Taiwan.

Die besten Länder-ETFs (Oktober)

Die besten Länder-ETFs (Oktober)
Quelle: justETF. YTD Veränderungen in % in Euro. Stand: 02.11.2025

Was erwartet uns in den nächsten Monaten

Nach der Senkung um 25 Basispunkte verfolgt die Fed einen vorsichtigen Ansatz. Die Kerninflation bleibt mit rund 3 Prozent über dem Inflationsziel von 2 Prozent und der Arbeitsmarkt schwächelt, während die EZB in Europa eine abwartende Haltung einnimmt.
Auf Unternehmensseite bestätigt die Quartalsberichtssaison die Stabilität der US-Wirtschaft. Vor allem getrieben von den großen Technologie-Unternehmen verzeichnete der S&P 500 im dritten Quartal ein Gewinnwachstum von 9,2 Prozent und einen Umsatzanstieg von 7 Prozent, mit Prognosen von +11 Prozent und +6,3 Prozent für das gesamte Jahr 2025.
Die Aussichten für 2026 bleiben gut, mit einem geschätzten Gewinnwachstum von 13,9 Prozent. Der Technologiesektor und die künstliche Intelligenz sind sowohl der wichtigste Markttreiber als auch ein Bereich, der aufgrund hoher Kosten und Margendrucks anfällig ist.
Angesichts der hohen Bewertungen vieler Index-Schwergewichte könnte das vierte Quartal zu einer Bewährungsprobe für die Märkte werden.
Für langfristige Buy-and-Hold-Anleger sollten diese kurzfristigen Faktoren jedoch eher weniger eine Rolle spielen.
 
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