Jahresrückblick 2020: Das ETF-Jahr in Zahlen und Fakten

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Achterbahnfahrt am Finanzmarkt: Corona hat die Welt 2020 auf den Kopf gestellt. Und auch bei justETF hat sich viel getan. Unser Rückblick auf ein spannendes ETF-Jahr.

Jahresrückblick 2020: Das ETF-Jahr in Zahlen und Fakten
 
Was für ein Jahr! Corona – das Unwort schlechthin – hat unser aller Leben dominiert. Auch vor dem Kapitalmarkt hat die Krise nicht Halt gemacht, dafür aber für Spannung gesorgt. 

Nachdem das Ausmaß der Pandemie im März 2020 bekannt wurde, kam es zum schnellsten Kurssturz in der Geschichte der Aktienmärkte. Während der MSCI World in stetig steigenden Märkten jahrelang hinzugewonnen hatte, erfolgte der Fall umso drastischer: Rund ein Drittel seines Wertes verlor ein MSCI World-Investment (in EUR) innerhalb eines Monats bis zum Tiefpunkt der Corona-Krise am 23. März. Der Index fiel auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2016 zurück. Anleger brauchten also starke Nerven.

Was die meisten nicht erwartet hatten: Nach dem Tiefpunkt folgte eine rasche Erholung. Wirklich aller Werte? Nicht ganz. Durch die erforderlichen Strukturveränderungen hin zu einer digitaleren und nachhaltigeren Arbeits- und Lebensweise setzte eine beispiellose Euphorie bei Technologie- und Megatrend-ETFs ein, die wie beim Global Clean Energy-ETF von iShares 2020 zu Wertzuwächsen von bis zu 96 Prozent (Stand: 15.12.20) führten – trotz gesamtwirtschaftlichen Abschwungs.

Die Marktkapitalisierung des Elektroautoherstellers Tesla reicht inzwischen aus, um in den S&P 500 aufgenommen zu werden – und zwar gleich in die Top Ten. Tech-Werte machen mittlerweile mehr als 20 Prozent des MSCI World aus. Die erfahreneren ETF-Anleger fühlen sich sicher an den Tech-Hype der 2000-er Jahre erinnert. 

Die expansive Politik der Zentralbanken in den entwickelten Ländern und in China, die Volkswirtschaften mit weiterhin niedrigen Zinsen und billigem Geld zu versorgen, hat die Aktienmärkte zusätzlich aufgepumpt. Das ging soweit, dass selbst die bedrohlichen Wirren um die Präsidentschaftswahlen im wichtigsten Kapitalmarkt der Welt, den USA, den Aktienmarkt bisher fast völlig kalt ließen. China, das Ausgangsland der Pandemie, hat das Virus offenbar wieder unter Kontrolle. Das drückt sich auch in den Indizes auf den chinesischen Inlandsaktienmarkt aus, die sich im Vergleich zu den großen Industrieländern gut geschlagen und mit über 20 Prozent Zuwachs außergewöhnlich entwickelt haben. 

Es gab aber auch eine ganze Reihe von Werten, die als Corona-Verlierer wahrgenommen wurden und werden. Denn die Krise hat erhebliche realwirtschaftliche Auswirkungen. Dazu gehören zuallererst Unternehmen der klassischen Energiebranche, die in diesem Jahr bislang 35 Prozent an Wert verloren haben (Stand: 15.12.20).

 

Die Achterbahnfahrt der Corona-Pandemie (Energiewerte seit Jahresbeginn 2020)

Die Achterbahnfahrt der Corona-Pandemie (Energiewerte seit Jahresbeginn 2020)
Quelle: justETF Research, Entwicklung von Energie-ETFs im Vergleich zum MSCI World, in EUR; Stand: 14.12.2020 
 
Auch zahlreiche andere Unternehmen, die normalerweise als solide und krisenfest gelten, gehören aktuell zu den Verlierern der Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie, darunter Dividendentitel und Value-ETFs, ebenso Rohstoffe und ETFs auf Rohstoffkörbe. In der realwirtschaftlichen Krise sind Rohstoffe eben weniger gefragt. Terminkontrakte auf Öl hatten im März sogar erstmals negative Preise – ein Novum und bis dato unvorstellbar.

Neben den tech-affinen Aktienstrategien sind zwei rare Anlageklassen in den Fokus der Anleger gerückt: Gold und Bitcoins. Denn offenbar gibt es immer noch einen hohen Grad der Unsicherheit.

Gold profilierte sich während der Krise im Frühjahr als „sicherer Hafen” und setzte seinen stetigen Anstieg seit Herbst 2019 fast unbeirrt auf einen neuen Höchststand fort. Anfang August durchbrach der Goldpreis erstmals die Marke von 2.000 US-Dollar pro Feinunze. Dazu passt, dass der Großteil der Nachfrage für neu gefördertes Gold nicht mehr von Schmuckherstellern kommt, sondern von Gold-ETCs. Mehr als 1.000 Tonnen Gold haben Gold-ETCs seit Jahresbeginn absorbiert.

Womit wir bei den Produkten wären: 2020 kamen bis heute rund 300 neue ETFs auf den Markt. Mehr als 80 davon sind durch einen Fokus auf oder zumindest einen Filter für ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) gekennzeichnet. Generell ist bei nachhaltigen ETFs eine hohe Nachfrage zu spüren. Trotz großer Verunsicherung durch die Pandemie sammelten nachhaltige Aktien- und Anleihen-ETFs fleißig weiter Mittel ein, die sich seit Jahresbeginn auf über 36 Milliarden Euro summieren (Stand 01.12.2020).

Besonders beliebt waren auch Themen- und Trend-ETFs: Fast 20 Milliarden Euro sind in Europa derzeit in solche ETFs investiert. Unsere neuen Anlageleitfäden machen den Einstieg in ein Investment besonders leicht.

Die bei Privatanlegern so beliebten breit gestreuten ETFs auf den MSCI World oder den MSCI ACWI haben erneut stark im Volumen zugelegt. Über 50 Milliarden Euro sind europaweit in die beiden Indexstrukturen investiert. Das verstärkt den Preiswettbewerb natürlich noch weiter: Den günstigsten MSCI World-ETF gibt es inzwischen ab 0,12 Prozent jährlichen Fondskosten, den günstigsten ETF auf den MSCI ACWI mit immerhin fast 3.000 physisch abgebildeten Werten für nur noch 0,25 Prozent. Breit diversifiziert zu investieren war nie preiswerter!
 
Der dynamische Markt der ETFs bringt ebenso immer wieder neue Anbieter hervor, während andere vom Markt verschwinden. Mit interessanten Themenansätzen neu dabei sind zum Beispiel HANetf und Rize ETF. Die Schweizer Bank Credit Suisse ist ebenfalls wieder mit ETFs vertreten. Verschwunden ist dagegen die bei Privatanlegern beliebte Marke ComStage. Alle ComStage-ETFs wurden im Laufe des Jahres 2020 in ETFs von Lyxor ETF aufgenommen oder entsprechend umbenannt. Doch auch bei den Online Brokern hat sich viel getan. Was, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

 

Über 10.000 Teilnehmer*innen bei den justETF Live-Online-Seminaren

Rekordverdächtig: Seit Jahresbeginn haben mehr als 10.000 ETF-Fans live an mehr als 60 Online-Seminaren unserer justETF Academy teilgenommen.

Ganz neu: Einmal im Monat lädt unser ETF-Experte Jan Altmann einen anderen aufregenden Gast aus der Finanzwelt zum justETF Talk ein. Beide Profis stehen Ihnen dann zu unterschiedlichen Themen live Rede und Antwort. Nach den ersten sechs Terminen mit prominenten Gästen wie dem Finanzwesir Albert Warnecke und Bestsellerautor Dr. Gerd Kommer geht der justETF Talk 2021 in die nächste Runde. Der Clou: Die Aufzeichnungen des Talks finden Sie jeweils als Folge unseres justETF Talk-Podcasts auf unserer Website und in allen gängigen Playern.

Ein absolutes Highlight des Jahres bei justETF: das Live-Event „Finanzwesir meets justETF: Erfolgreich selbst investieren mit ETFs” am 27. Februar – kurz vor dem Corona-Lockdown, an dem 100 Menschen vor Ort in Hamburg und 1.000 Zuschauer*innen per Livestream auf unserem YouTube-Kanal teilgenommen haben. Auf YouTube können Sie die Präsentation noch einmal erleben.

 

Viele neue Inhalte und Features auf der justETF Website

justETF gibt es seit Oktober in neuem Design. Wir haben unserer Website ein Make-over verpasst und können Sie ab sofort noch besser durch unsere vielen praktischen Features navigieren. Stöbern Sie einmal in den rund 100 Artikeln unserer justETF Academy.

 

Die justETF Familie wächst weiter

Bei über 270.000 registrierten Nutzer*innen (100.000 neue in diesem Jahr) gibt es viel zu tun. Das justETF Team wird deswegen immer größer. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der neuen Kolleginnen und Kollegen und auf die gemeinsamen Ziele 2021.

Auch unsere Community wächst. Mittlerweile folgen uns rund 18.000 User*innen auf Facebook, Twitter, YouTube und LinkedIn. Bleiben Sie immer up to date mit unseren ETF-News und abonnieren Sie unsere Kanäle!

 

2021 wird wieder spannend

Wir sind natürlich auch im neuen Jahr für Sie da und immer wieder live. Wir starten gleich im Januar ETF-fit mit den Online-Seminaren der justETF Winter-Academy. Außerdem konnten wir erneut tolle Gäste für den justETF Talk gewinnen. 

Ihre Meinung ist uns wichtig: Was wünschen Sie sich 2021 von justETF? Lassen Sie es uns mit einer Mail an support@justetf.com wissen!

 
Wir danken allen justETF Nutzer*innen und Geschäftspartnern für das erfolgreiche Jahr 2020!
 
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