Anfang August hat die Trump-Administration offiziell ein Zollpaket mit einem weltweiten Mindestzollsatz von 10 % eingeführt, mit erheblichen Erhöhungen für einige Länder, einschließlich Europa.
Diese Maßnahme wirkt sich bereits auf die Importkosten aus, drückt die Gewinnmargen der Unternehmen und könnte die Inflation in den Vereinigten Staaten wieder anheizen.
Märkte reagieren auf gefährdete Unabhängigkeit der Fed
Die politischen Spannungen in den USA stellen die Unabhängigkeit der Federal Reserve infrage.
Das jüngste Ereignis war der Versuch von US-Präsident Trump, die Gouverneurin Lisa Cook unter Berufung auf angebliche Unregelmäßigkeiten bei persönlichen Hypotheken abzusetzen.
Die Fed wies die Klage zurück und betonte, dass Vorstandsmitglieder nur aus „triftigen Gründen“ abgesetzt werden können.
Unterdessen reagierten die Anleihemärkte: Die kurzfristigen Renditen von Staatsanleihen sanken, was darauf hindeutet, dass Zinssenkungen erwartet werden. Langfristige Renditen hingegen stiegen, was auf Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der US-Notenbank und der langfristigen wirtschaftlichen Stabilität hindeutet.
Quartalsberichte: solide Leistung im Technologiesektor
Ende August wurden die Q2-Quartalsberichte der börsennotierten Unternehmen veröffentlicht. Die großen Technologieunternehmen berichteten dabei von überwiegend positiven Ergebnissen.
Meta übertraf die Erwartungen und meldete ein deutliches Umsatzwachstum, das auf eine Zunahme der Ad-Impressions und einen Anstieg des Durchschnittspreises pro Anzeige zurückzuführen ist. Die letzten Monate stellen somit einen sehr positiven Zeitraum für den Social Media Konzern dar.
Microsoft bestätigte seine Stärke im Cloud-Sektor. Azure expandierte, aufgrund der Nachfrage nach KI-Diensten weiter und trug maßgeblich zu den positiven Ergebnissen des Unternehmens in Q2 bei.
Apple verzeichnete sein bestes Quartal seit 2021, dank eines sprunghaften Anstiegs der iPhone-Verkäufe und eines deutlichen Anstiegs der Mac-Umsätze.
Nvidia meldete ebenfalls ein starkes Umsatzwachstum, besonders im Segment der Datenzentren, angetrieben durch die Nachfrage nach Hochleistungs-Chips. Allerdings gab das Unternehmen eine vorsichtigere Prognose für das nächste Quartal ab, die auf eine mögliche Verlangsamung des Wachstums hindeutet.
Jackson Hole: Fed eröffnet die Möglichkeit von Zinssenkungen
Während des Symposiums in Jackson Hole räumte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell ein, dass die Inflation zwar unter Kontrolle ist, die Arbeitslosigkeit jedoch steigt und eine Lockerung der Geldpolitik erforderlich machen könnte.
Er wies auch darauf hin, dass die von der Trump-Regierung verhängten Zölle vorübergehend inflationäre Auswirkungen haben könnten, dass die Fed die Situation aber genau beobachten werde, um eine Lohn-Preis-Spirale zu vermeiden.
Das alles führte dazu, dass Anleger eine Zinssenkung auf der September-Sitzung für sehr wahrscheinlich halten. Laut dem FedWatch-Tool bewertet der Markt diese Möglichkeit derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90 %.
Marktüberblick
Was die Märkte betrifft, so war der August für die wichtigsten Anlageklassen ein positiver Monat. Bitcoin und Rohstoffe mussten im August Verluste hinnehmen.
Quelle: justETF, Veränderung in % per 31.08.25 in Euro, basierend auf dem größten ETP.
Die besten ETFs im August
Betrachtet man die Performance auf Länderebene, stellt man fest, dass Vietnam und Brasilien im August die besten Ergebnisse erzielt haben. Auf das Jahr gesehen, liegen Griechenland, Vietnam und Spanien an der Spitze.
Saudi-Arabien und Indonesien hingegen haben größere Schwierigkeiten.
Quelle: justETF.com; Stand: 31.08.25; Angaben in EUR, basierend auf dem größten ETF des jeweiligen Index.
Was können wir in den kommenden Monaten erwarten?
Die Aussichten für die Weltwirtschaft sehen ermutigender aus als noch vor einigen Monaten.
Der Internationale Währungsfonds hat seine Wachstumsschätzungen für 2025 bis 2026 nach oben korrigiert und prognostiziert ein globales BIP-Wachstum von rund 3 % im Jahr 2025 und 3,1 % im Jahr 2026.
Die Inflation hingegen wird sich im gleichen Zeitraum voraussichtlich weiter von 4,2 % auf 3,6 % abschwächen. Auch wenn sich das Wachstumstempo verbessert, bleibt es unter dem Niveau von 2024 und unter den historischen Durchschnittswerten von vor der Pandemie, was zeigt, dass wir die Nachwirkungen der Pandemie immer noch spüren.
An der Finanzmarktfront liegt das Augenmerk weiterhin auf der Fed. Da eine Zinssenkung bereits im September immer wahrscheinlicher wird, könnten die Anleger von günstigeren Finanzierungsbedingungen profitieren, die die Liquidität unterstützen und das Gewinnwachstum der Unternehmen ankurbeln.
Vor diesem Hintergrund weisen die Quartalsberichte der S&P 500-Unternehmen solide Zahlen auf: Im zweiten Quartal meldeten die Unternehmen ein Gewinnwachstum von 11,8 % und ein Umsatzwachstum von 6,3 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die Schätzungen für die kommenden Quartale sind weiterhin positiv: Für 2025 wird ein Gewinnwachstum von 7 % bis 10 % und für 2026 von mehr als 13 % prognostiziert, unterstützt von einem Umsatzwachstum zwischen 5,8 % und 6,3 %.
Wenn du dich jedoch dafür entscheidest, mithilfe eines Sparplans in ETFs zu investieren, sollten dir diese kurzfristigen Faktoren gerade recht kommen.