ETF-Depot: selbst machen oder fertig kaufen?

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Selbst Geld anlegen oder Profi beauftragen? Diese Frage stellen sich viele Anleger. Do-it-yourself spart meist Geld, kostet aber auch etwas mehr Zeit. Warum sich der Aufwand bei der Geldanlage mit ETFs lohnt.

ETF-Depot: selbst machen oder fertig kaufen?
 
Wenn Sie Ihr Vermögen langfristig passiv in ein ETF-Portfolio investieren wollen, haben Sie folgende Möglichkeiten: Sie können ein selbst erstelltes ETF-Portfolio bei einem Online Broker verwalten oder Ihr Geld einem Fondsmanager bzw. Vermögensverwalter in Form von ETF-Dachfonds anvertrauen. Oder Sie entscheiden sich für eine andere standardisierte Lösung wie eine automatisierte Vermögensverwaltung bzw. einen Robo-Advisor. Jede Variante hat ihre Vorteile, doch einiges spricht für die Verwaltung in Eigenregie. Wir sagen Ihnen, wo sie richtig punktet.
 

Punkt 1: Flexibilität von ETFs

Bei Einzahlungen und Entnahmen in Ihrem selbst verwalteten ETF-Portfolio bestimmen Sie, welche Positionen im Portfolio aufgestockt oder abgebaut werden. Das wirkt sich auf Kosten, Steuern und Rendite aus.

Nach einer deutlichen Korrektur an den Aktienmärkten können Sie zum Beispiel eine Einzahlung ausschließlich dafür verwenden, den Aktien-Anteil in Ihrem ETF-Portfolio vorteilhaft aufzustocken. Dachfonds oder andere standardisierte Vermögensverwaltungen sind meist nicht so flexibel: Fondsmanager und Vermögensverwalter müssen immer im Rahmen vorgegebener Strategien investieren. Das kann bedeuten, dass Sie manche Chance verpassen, weil Ihr Robo Advisor oder Vermögensverwalter genau dann keine Aktien aufstocken darf.
 
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Punkt 2: Individualität von ETFs

Ein selbst verwaltetes ETF-Portfolio können Sie so strukturieren, dass es optimal zu Ihrem individuellen Risikoprofil passt. Bei einem Dachfonds oder einer standardisierten Vermögensverwaltung ist das oft nicht möglich.

Ihnen gefällt etwas nicht an Ihrem Portfolio? – Kein Problem! Einzelne ETF-Positionen, die Ihnen in einem „fertigen Produkt” nicht mögen, können Sie jederzeit außen vor lassen. Mit einem ETF-Portfolio Marke Eigenbau gehen Sie so deutlich weniger Kompromisse ein. Denn die ETF-Auswahl ist groß.
 

Punkt 3: Kosten von ETFs

Bei einem passiven ETF-Portfolio werden die Kosten vor allem durch die Auswahl der Bank, die laufenden Kosten der ETFs (TER) und die Anzahl Ihrer Transaktionen im Depot bestimmt.

Die Handelskosten sind heute dank kostengünstiger Online Broker überschaubar. Online Broker verzichten auf Depotgebühren und punkten mit deutlich niedrigeren Ordergebühren als traditionelle Banken. Zudem können Sie bei Online Brokern im Rahmen von Marketing-Aktionen oft ETFs bestimmter Anbieter gebührenfrei kaufen und/oder in ETF-Sparplänen kostenfrei ansparen.

Die Gesamtkostenquoten (TER) von ETFs liegen in der Regel sehr deutlich unter dem Niveau von Kosten und Gebühren traditioneller Dachfonds und Vermögensverwaltungen. Nur neuere ETF-Dachfonds können hier interessante, kostengünstige Alternativen bieten.

Der Aufwand für die Überwachung und Steuerung eines ETF-Portfolios hält sich mit wenigen Stunden pro Jahr ebenfalls in Grenzen. Ähnlich viel Zeit müssten Sie aufbringen, um die Arbeit eines Fondsmanagers oder Vermögensverwalters zu kontrollieren.
 
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Punkt 4: ETFs und Steuern

Ein ETF-Portfolio lässt sich optimal an die persönliche Steuersituation anpassen. ETF-Sparer können ihre jährliche Steuerbelastung sogar auf Null senken, wenn sie Freibeträge richtig für sich nutzen.

Der große Vorteil von ETF-Dachfonds: Umschichtungen innerhalb des Fondsvermögens erfolgen abgeltungssteuerfrei. Damit wird die Besteuerung einfach auf den Tag des Verkaufs verschoben.

Auf der anderen Seite können ETFs jederzeit über die Börse verkauft werden. Mit dem richtigen Timing Ihrer Verkäufe nutzen Sie jedes Jahr den Sparerpauschbetrag von 801 Euro voll aus.
 

Punkt 5: Portfolio-Management

Die Portfolios von Dachfonds enthalten oft deutlich mehr als zehn ETF-Positionen. Ziemlich komplex. Das heißt aber nicht automatisch, dass sie deswegen auf Ebene der Einzelaktien/Einzeltitel genauso breit gestreut sind wie ein ETF-Portfolio aus beispielsweise zwei ETFs in Eigenregie. Das liegt daran, dass professionelle Anleger Vorgaben bei der Diversifikation einhalten müssen, auf die Sie als Privatanleger keine Rücksicht nehmen müssen. Praktisch für Sie: Verwaltungsaufwand und -kosten gespart.
 
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Von der Idee zum eigenen ETF-Portfolio

Mit eigenverantwortlicher Verwaltung sparen Sie bares Geld und Sie finden flexible und individuelle Lösungen. Sie denken darüber nach, Ihre Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen? Herzlichen Glückwunsch! Unser Strategie Planer hilft Ihnen dabei, sich einfach und schnell ein breit gestreutes ETF-Portfolio zusammenzustellen. Unser Tipp: Nehmen Sie lieber weniger breit gestreute ETFs bei kleinen Anlagebeträgen in Ihr Portfolio auf. Die Streuung leidet nicht darunter.

In der unten stehenden Übersicht sind noch einmal die Vorteile von einem selbstgemachten ETF-Depot gegenüber der automatisierten Vermögensverwaltung mit einem Dachfonds oder bei einem Robo Advisor aufgelistet. 
 

Vergleich der Vor- und Nachteile von einem DIY-ETF-Depot vs. Dachfonds und Robo Advisor

Dachfonds Robo Advisor Do-it-yourself ETF-Depot
Flexibilität      
Geringe Kosten      
Individualität      
Steuervorteile      
Freiheiten bei der Diversifikation      
 
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