ETF Depot eröffnen: In 15 Minuten ans Ziel

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Wir zeigen dir, wie du in wenigen Minuten ein Depot für ETFs eröffnest und auf was du dabei achten solltest. Wir versprechen: Es ist kinderleicht.

ETF Depot eröffnen: In 15 Minuten ans Ziel
 
Das erwartet dich in diesem Artikel
Stößt auch du beim Thema Geldanlage und Vermögensaufbau immer wieder auf ETFs als die ideale Lösung? Dann geht es dir wie vielen anderen Menschen. Immer mehr erkennen die Vorteile der Geldanlage mit ETFs für sich. Bevor du mit dem ETF-Sparen beginnst, brauchst du jedoch ein Wertpapierdepot – was es bei der Eröffnung eines Depots zu beachten gilt und wie du deinen Depotantrag richtig stellst, erfährst du in diesem Artikel.

1. Depotantrag stellen

Das Prinzip des Depotantrags ist bei jeder Bank ähnlich und geht Dank eines voll digitalen Prozesses ratzfatz. Welche Informationen der Anbieter abfragt, erklären wir dir nachfolgend.
Persönliche Informationen
Die gute Nachricht vorneweg: Bei allen Online Brokern kannst du deinen Depotantrag online stellen. Die Informationen werden über ein Online-Formular an den Broker übermittelt. Wenn du bereits ein Giro- oder auch Tagesgeldkonto bei einer Direktbank hast, lässt sich dort in der Regel eine Depoteröffnung in wenigen Schritten durchführen, da keine Identitätsprüfung mehr nötig ist. In diesem Fall ist für dich vor allem der Abschnitt „Einstufung der persönlichen Risikobereitschaft” relevant.
Diese persönlichen Daten werden abgefragt:
  • dein vollständiger Name (wie im Personalausweis vermerkt)
  • aktuelle Adresse (Straße, PLZ, Ort)
  • Geburtsland, -ort und -datum
  • Angaben zu Berufsgruppe und Beruf
  • Staatsangehörigkeit
Steuerliche Angaben
Auch bei der Eröffnung eines Wertpapierdepot kommst du an einer Sache sicher nicht vorbei: den Steuern. Denn deine Kapitalerträge aus ETFs, Aktien und Co. unterliegen der Abgeltungsteuer.
Doch keine Sorge! Um die korrekte Abführung der zu zahlenden Steuern kümmert sich in der Regel dein Online-Broker – vorausgesetzt, dieser hat seinen Hauptsitz in der Bundesrepublik Deutschland. In unserem Online Broker Vergleich findest du die Angebote von 17 verschiedenen Online Depots im Vergleich – alle von uns getesteten Anbieter führen die Abgeltungssteuer automatisch für dich ab.
justETF Tipp: Mehr dazu findest du in unserem Artikel ETF und Steuern.
Außerdem fragt der Online Broker in diesem Schritt in der Regel auch nach deiner Steueridentifikationsnummer, die angegeben werden muss, damit die Steuern von der Depotbank ans Finanzamt abgeführt werden können. Halte daher deine Steuer-ID bereit. Falls du diese nicht zur Hand hast, lässt sie sich aber auch nach Depoteröffnung noch im Online-Bereich der Bank, wo du dein Depot führen wirst, nachtragen.
Wohnsitz und/oder Steuersitz im Ausland
Wenn sich dein Wohn- und/oder Steuersitz im Ausland befindet, ist nur bei wenigen Online Brokern eine Depoteröffnung möglich. Hier musst du im Vorfeld Kontakt mit dem Broker aufnehmen.
justETF Tipp: Kapitalerträge sind bis zu einer Höhe von 1.000 Euro im Jahr steuerfrei. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel zum Sparerpauschbetrag.
Einstufung der persönlichen Risikobereitschaft
Nun gibt es noch einen Punkt zu beachten, der gerne Kopfzerbrechen bereitet: die Einstufung der persönlichen Risikoklasse, die von einigen – aber nicht allen – Brokern vor Depoteröffnung abgefragt wird. Diese Einstufung reicht von A („konservativ”) bis E („hochspekulativ”). Damit sollen deine Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit Wertpapiergeschäften abgefragt werden. Die meisten Banken verwenden ähnliche Einstufungen:
Risikoklasse Erläuterung ETFs Andere Instrumente
A kein Risiko Sichteinlagen, Termingelder, Spareinlagen, Spar(kassen)briefe und -obligationen
B nur Zinsrisiko Kapitallebensversicherungen, „risikolose“ Staatsanleihen
C Zins- oder Kursrisiko Anleihen ETFs hoher Bonität Optionsanleihen, Geldmarktfonds, Rentenfonds (in Euro)
D Zins- und Kursrisiko fast alle ETFs Anleihen, Aktienfonds, sonstige Investmentzertifikate, Fremdwährungs­anleihen
E Totalverlust möglich einige wenige ETFs (Schwellenländer, Rohstoffe, ETNs, ETCs) Aktien, alternative Investments, alternative Investmentfonds, Credit Funds, Futures,
Genussscheine, Hedgefonds, Hochzinsanleihen, Katastrophenanleihen, Medienfonds,
Mikrofinanzfonds, Optionsscheine, Schiffsfonds, nachrangige Sparbriefe, strukturierte
Finanzprodukte, Venture Capital
Quelle: justETF Research, Stand: 17.02.2023
Die von dir gewählte Risikoklasse bestimmt, welche Wertpapiere du handeln darfst. Für alle Wertpapiere, die deine Risikoklasse überschreiten, können keine Käufe und Verkäufe durchgeführt werden. So wirst du vor riskanten Anlagen mit potenziell hohem Verlustrisiko geschützt.
Wenn du in Eigenregie in ETFs investieren möchtest, entscheidest du selbst, welche Risikoklasse du für dich wählst. Nur weil du eine hohe Risikoklasse aussuchst, bedeutet das nicht umgehend ein erhöhtes Risiko für dich. Du hast damit lediglich die Möglichkeit, ein erhöhtes Risiko – mit tendenziell risikoreicheren Wertpapieren – einzugehen.
Jedes Wertpapier ist in Bezug auf das Risiko individuell klassifiziert. Die meisten ETFs sind in den Risikoklassen C bis E einkategorisiert. Solltest du dieser Kategorie nicht entsprechen, bedeutet dies nur, dass dir noch Wissen oder Erfahrung fehlt. Beides kannst du dir über die Zeit erwerben, zum Beispiel mithilfe unserer justETF Academy, auf unserem YouTube-Kanal oder über unseren Podcast.
Angaben zum Verrechnungskonto
Zusätzlich zum Depot wird bei den meisten Online Brokern automatisch ein Verrechnungskonto eingerichtet. Einige ziehen die Sparraten auch von diesem Konto ein. In diesem Fall, und wenn du größere Beträge außerhalb eines Sparplans investieren möchtest, muss das Verrechnungskonto erst aufgefüllt werden.
Zusätzlich verlangen einige Anbieter – darunter auch die Neobroker Scalable Capital und Trade Republic – ein externes, sogenanntes „SEPA-fähiges Referenzkonto”, also beispielsweise ein Girokonto. Geb ein aktuelles Konto an, das als Verrechnungskonto dienen soll. Idealerweise ist dies dein Gehaltskonto, denn aus Sicherheitsgründen ist es bei einigen Brokern ausschließlich möglich, Geld auf das Verrechnungskonto auszuzahlen, nicht jedoch auf andere Konten. So hast du schnell wieder Zugriff auf dein Geld.
Formalitäten zu Datenschutz und Kontoauszügen
Bevor wir zu den verschiedenen Identifikationsverfahren kommen, werden noch ein paar Formalitäten zu Kontoauszügen und dem Datenschutz benötigt.
Alle Banken bieten in ihren Online-Bereichen entsprechende Dokumente wie Kontoauszüge, Wertpapierabrechnungen oder andere Dokumente zum kostenlosen PDF-Download an. Wer die Dokumente nach Hause geschickt haben möchte, muss zum Teil einige Euro pro Dokument berappen.

2. Identität bestätigen

Sobald du alle deine Angaben gemacht hast, wirst du im nächsten Schritt gebeten, deine Identität zu bestätigen.
Identitätsprüfung
Sind die Angaben erfasst, ist der Broker verpflichtet, deine Angaben zu überprüfen. Hintergrund ist die Geldwäsche-Gesetzgebung, die in den vergangenen Jahren stark ausgebaut wurde. Für diesen Schritt setzen die meisten Broker mittlerweile eine Video-Identifikation ein – das sogenannte “Video Ident Verfahren”.
Voraussetzung für die Video-Identifikation ist eine Webcam. Dies kann über eine separate Handy-App erfolgen oder per Browser am PC. Bei der Video-Identifikation benötigst du ein gültiges Ausweisdokument, dessen Gültigkeit meist von einem externen Dienstleister überprüft wird.
Gefilmt wird dein Ausweis. Zudem nehmen die Dienstleister ein Foto von dir auf. Achte beim Identifikationsprozess daher auf eine ausreichende Beleuchtung. In der Regel dauert der Prozess der Video-Identifikation nicht länger als 5 Minuten.
Schlägt die Video-Identifikation dennoch fehl oder ist dir dabei nicht wohl, bleibt noch immer der Weg zur Identifikation in einer Postfiliale. Dort wird die Authentizität deines Ausweisdokuments direkt in der Postfiliale vor Ort geprüft und an die Bank weitergeleitet. Dir entstehen dabei keine weiteren Kosten.
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3. Loslegen

Nachdem die Bank deine Dokumente geprüft hat, erhältst du per Post in zwei getrennten Briefen die Kontonummer, den Benutzernamen sowie das Passwort (PIN) für den Login. Ebenfalls separat erhältst du die TANs. Während du dich mit deinem Benutzernamen und Passwort (PIN) einloggst, nutzt du im Login-Bereich die TANs, um zum Beispiel eine Order freizugeben. Viele Online Broker nutzen auch eine App für das Mobiltelefon, die über die Angaben im TAN-Brief eingerichtet werden kann.
Noch einfacher ist es bei den Neobrokern: Du erhältst du keine PIN oder separate Zugangsdaten per Post, sondern meldest dich mit deiner E-Mail-Adresse oder deiner Telefonnummer an und legst ein eigenes Passwort bzw. eine eigene PIN fest.
Fertig – deinem Investieren in ETF Sparplänen & Co. steht nichts mehr im Wege. Innerhalb weniger Tage nach abgeschlossener Identifikation ist dein Depot eröffnet und du kannst ETF Anteile oder andere Wertpapiere kaufen.

Deine Checkliste zur Depoteröffnung: Das solltest du bereithalten

  • gültiges Ausweisdokument 
  • Steueridentifikationsnummer
  • Daten des Referenzkontos
  • Videoverbindung (Browser oder per App)

FAQs

Wo soll ich mein ETF Depot eröffnen?

Das Angebot an Online Brokern für ETF Depots ist groß. Neben den etablierten, länger am Markt aktiven Playern wie der ING, der Consorsbank oder der comdirect, mischen seit einiger Zeit vor allem die Neobroker Scalable Capital, Trade Republic, finanzen.net zero und Co. den Markt für ETF Depots auf. Die besten Online Broker für dein ETF Depot findest du in unserem Online Broker Vergleich.

Welche Bank ist die Beste für ETFs?

Die besten Direktbanken und Online Broker für ETFs kannst du ganz einfach in unserem Online Broker Vergleich miteinander vergleichen. Hier findest du außerdem alle aktuellen Testsieger unseres ETF Sparplan Tests.

Was muss ich tun, um ETFs zu kaufen?

Bevor du ETFs kaufen kannst, musst du ein Wertpapierdepot eröffnen. Die Eröffnung eines solchen Depots funktioniert inzwischen voll digital und nimmt oft nur wenige Minuten in Anspruch.
Sobald du dein Depot eröffnet hast, kannst du ETFs kaufen. Dafür brauchst du keine großen Summen in Höhe von 500 Euro oder mehr. Bei den meisten Anbietern kannst du bereits ab 25 Euro oder weniger einen ETF Sparplan abschließen und Vermögen aufbauen.
 
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