Markt Update Februar 2024

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Neue Allzeithochs wohin man schaut: Die Tops und Flops im Februar 2024

Markt Update Februar 2024
 
  • Level: Für Fortgeschrittene  
  • Lesedauer: 5 Minuten
Ein weiterer äußerst positiver Monat für die Märkte geht zu Ende. Für den S&P 500 Index ist es der vierte Monat in Folge, in dem er gestiegen ist. Auch in Japan wurden neue Allzeithöchststände erreicht, die der Nikkei-225-Index seit 1990 nicht mehr erreicht hat.
Trotz der Euphorie an den Märkten herrscht aber nach wie vor große Ungewissheit über den künftigen Kurs der Geldpolitik der Zentralbanken.
Doch was hat sich im vergangenen Monat konkret an den Märkten getan? Und was ist für den weiteren Jahreverlauf zu erwarten?
Das schauen wir uns in diesem Artikel genauer an ...
Das erwartet dich in diesem Update

Was passierte an den Märkten?

Die Aufmerksamkeit der Anlegerinnen und Anleger richtete sich einmal mehr auf die Regionalbanken in den USA, die mit neuen Problemen zu kämpfen haben. Insbesondere die Aktien der New York Community Bancorp brachen stark ein, nachdem sie einen Verlust vermeldete und weniger Dividende ausschütten will. Zuvor hatte das Unternehmen einen Teil der Vermögenswerte der Signature Bank erworben, die im März aufgrund des raschen Zinsanstiegs abgestürzt war.
Auch wenn die Lage jetzt etwas stabiler zu sein scheint, gibt es immer noch Probleme, denn mehrere Banken haben mit einem Berg von schlecht bewerteten Hypotheken zu kämpfen.
Das hat Anlegerinnen und Anleger jedoch nicht sonderlich erschreckt, die stattdessen den US-Aktienmarkt im Februar erneut auf ein neues Allzeithoch getrieben haben. Es stellt sich nun die Frage, wie lange diese Euphorie anhalten wird.  
Was die Inflation anbelangt, so scheint der Kampf gegen die steigenden Lebenshaltungskosten noch nicht ganz vorbei zu sein. Zwar sank die Inflation weiter auf nun 2,8%, doch mit einer schnellen Zinswende ist deswegen dennoch nicht zu rechnen. Die ersten Zinssenkungen im Euroraum werden von Marktteilnehmern für diesen Sommer erwartet.
Unterdessen bietet die vierteljährliche Berichtssaison einen Hoffnungsschimmer. An der Wall Street übertrafen 77,5% der 448 Unternehmen im S&P 500, die Ergebnisse vorlegten, die Erwartungen der Analysten, was im Vergleich zum historischen Durchschnitt von 66,6 % und dem Durchschnitt der letzten vier Quartale von 76,4% sehr positiv ist.
Ein besonderes Augenmerk sollte auf Nvidia gerichtet werden, das seinen Börsenwert nach der Veröffentlichung der Ergebnisse um rund 277 Mrd. USD steigern konnte. was den größten jemals an einem einzigen Handelstag verzeichneten Anstieg des Börsenwerts markierte. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz auf 22,1 Mrd. USD verdreifachen und erwartet für das erste Quartal 2024 einen Umsatz von 24,0 Mrd. USD.
In Europa ergibt sich ein etwas anderes Bild: 53,5 Prozent der 200 Unternehmen im STOXX 600 Index übertrafen die Prognosen für das vierte Quartal 2023. Ein Ergebnis, das den historischen Erwartungen entspricht. Die Analysten von Refinitiv rechnen jedoch mit einem Gewinnrückgang von 6,5% im Vergleich zum Vorjahr.
Auch der deutsche Leitindex DAX konnte im Februar neue Allzeithochs erklimmen und sprang erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 17.700 Punkten – und das allen schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft zum Trotz. Gut also, dass die deutsche Wirtschaft nicht allzu sehr vom heimischen Markt abhängt...
Die Stärke von Bitcoin hält weiter an, und der Monat Februar schließt mit einem Plus von etwa 50 Prozent. Nach der Genehmigung der Spotpreis-ETFs in den USA steht das nächste große Ereignis bereits vor der Tür: Das Halving, bei dem der Vorrat an neuen Bitcoins, die erzeugt und als Belohnung für Miner freigegeben werden, halbiert wird. Dieses Ereignis, das etwa alle vier Jahre stattfindet, reduziert das Angebot an neuen Bitcoins, die in Umlauf gebracht werden, ein Mechanismus, der den Preis von Bitcoin potenziell nach oben beeinflussen kann, vorausgesetzt, die Nachfrage bleibt gleich oder steigt.
In China scheint die Zinssenkung der Zentralbank zur Ankurbelung der Wirtschaft den Märkten einen leichten Schub gegeben zu haben. Die beiden wichtigsten Indizes des Landes (CSI 300 und Hang Seng) beendeten den Monat im Plus. Handelt es sich dabei um eine Trendwende oder nur um einen so genannten "dead cat bounce", d. h. eine kurze Erholung in einem Markt, der weiterhin nach unten tendiert?

Die besten ETFs im Februar

Der Februar war für die meisten Finanzindizes positiv und knüpfte damit an den Januar an.
Eine kurze Zusammenfassung der besten Indizes:

Die schlechtesten ETFs im Februar

Neben den zahlreichen Gewinnern gibt es aber auch ein paar wenige Verlierer.
Hier ist eine kurze Zusammenfassung der Performance:

So entwickelten sich die Sektoren im Februar

Als nächstest schauen wir uns die Entwicklung der verschiedenen Sektoren an.
Den Februar beendeten alle Sektoren des S&P 500 Index den Monat im grünen Bereich. Am besten schnitten die Industrie (+6,11 %) und die Kommunikationsdienste (+5,49 %) ab.
Seit Jahresbeginn sind die besten Sektoren in Amerika IT und Telekommunikation sind.
Die besten/schlechtesten Sektoren aus Amerika 2024
Quelle: justETF Research
Und wie sah es in Europa aus?
Die besten/schlechtesten Sektoren aus Europa 2024
Quelle: justETF Research

Was können wir in den kommenden Monaten erwarten?

Das Augenmerk der Anleger richtet sich nun auf die nächste Sitzung der Fed am 20. März, auf der auch Prognosen zur künftigen Zinsentwicklung veröffentlicht werden. Zu diesem Zeitpunkt wird es vielleicht klarer sein, wann die lang erwartete Zinssenkung stattfinden wird.
In der Zwischenzeit dürfte die US-Wirtschaft weiter wachsen, wobei die Schätzungen für das laufende Quartal einen BIP-Anstieg von +2,9 % ausweisen.
Die von der Wirtschaft erwartete positive Entwicklung spiegelt sich auch in den Erträgen wider, für die für den Rest des Jahres ein Anstieg erwartet wird. Das zeigt auch folgende Grafik:

Geschätztes Gewinnwachstum S&P 500

Geschätztes Gewinnwachstum S&P 500
Quelle: justETF Research
Und damit sind wir mal wieder am Ende unseres Markt-Updates. Bleibt uns noch zu sagen: Solange du langfristig dein Geld an der Börse anlegst, kännen dir die Schwankungen und kurzfristigen Unternehmensergebnisse herzlich egal sein. Wichtig ist vielmehr das langfristige "Big Picture". Den außerdem daran, dass es an der Börse nicht immer – so wie aktuell – bergauf gehen wird und auch wieder schwächere Phasen kommen werden. Dann heißt es: Durchhalten. Wir helfen dir dabei.
 
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