Scalable erhält Vollbanklizenz – neue Zinsen, Kredite und Einlagensicherung

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Scalable erhält Vollbanklizenz

Scalable Capital sorgt erneut für Aufsehen in der Fintech-Szene: Nach der Genehmigung durch die EZB ist Scalable nun ein CRR-Kreditinstitut und damit eine Vollbank, beaufsichtigt von BaFin und Bundesbank. Die Münchner Plattform übernimmt damit nicht nur die Depotführung, sondern kann ab sofort auch selbst Einlagen- und Kreditgeschäfte anbieten. Schon seit Ende Januar 2025 wurden schrittweise Bestandskundinnen und -kunden auf das neue Scalable-Depot umgezogen. Darüber hinaus werden Guthaben im Broker weiterhin mit 2 % p.a. verzinst. Ab dem 1. Oktober gilt der Zinssatz im PRIME+ für Guthaben in unbegrenzter Höhe – im FREE Broker wird Guthaben bis 100.000 Euro verzinst. Was das alles für Neu- sowie Bestandskunden bedeutet, zeigen wir in diesem Artikel.

Scalable wird Bank: Was das für dich heißt

Scalable führt Kunden-Depots und erhält die Vollbanklizenz – doch was ändert sich dadurch für dich? Bisher hat der Neobroker, der neben Broker- auch Wealth Management-Lösungen anbietet, mit der Münchner Baader Bank als Depotbank für die Scalable-Kunden kooperiert. Neukundendepots werden seit Anfang des Jahres bereits auf der neuen Infrastruktur von Scalable aufgesetzt. Die rund eine Million Bestandskunden haben im Laufe des Jahres Zugang zum neuen Scalable Depot erhalten.

• Den Status des Depot-Umzugs kannst du ganz einfach in deiner App prüfen
• App und Login bleiben unverändert
• Es ist keine erneute Identifizierung notwendig
• Bisherige Daten und Transaktionen bleiben weiterhin für dich im Kundenbereich abrufbar
• Umstellungsservice für bestehende Depots im vierten Quartal 2025
• Ab 1. Oktober 2025 wird Guthaben auf mehrere Banken verteilt (Scalable Capital Bank + Partnerbanken)

Mit diesem Schritt nimmt das Fintech Depotführung, Börsenhandel, Clearing, Settlement und Custody auf seine selbst entwickelte Technologieplattform. Das ermöglicht dem Unternehmen außerdem eine nahtlose Integration der Dienstleistungen im Hintergrund mit der Benutzeroberfläche (Frontend) für die User und soll zukünftig einen noch besseren Service rund um die Broker- und Wealth-Angebote gewährleisten. Für die Sicherung der Einlagen arbeitet Scalable dabei – ähnlich wie der Konkurrent Trade Republic – unter anderem mit der Deutschen Bank zusammen. Überdies werden Geldmarktfonds von J.P. Morgan Asset Management, DWS und von BlackRock zur Verwahrung von Kundengeldern genutzt. Durch die nun erhaltene Vollbanklizenz ist Scalable in der Lage, das Einlagengeschäft auch selbst zu übernehmen. Scalable vereint damit die gesamte Wertschöpfungskette unter einem Dach: Konten, Depots, Zinsen, Kredite und Liquidität im Börsenhandel. Die Technologie hierfür entwickelt und betreibt das Fintech dabei selbst.

Neues Zinsangebot und bis zu 4x 100.000 Euro Einlagensicherung

Scalable zahlt künftig den EZB-Einlagenzins von derzeit 2 % p.a. (variabel) aus – sowohl für FREE als auch PRIME+ Depots:

• FREE Broker: Guthaben bis 100.000 €
• PRIME+: Guthaben in unbegrenzter Höhe
• Bis zu 4x 100.000 Euro Einlagensicherung in PRIME+

Neu ist, dass PRIME+ Guthaben ab Oktober 2025 bei mehreren Banken verwahrt werden. Neben der Scalable Capital Bank sind zum Start drei Partnerbanken dabei, weitere sollen folgen. Durch die Verteilung profitieren Kundinnen und Kunden zusätzlich von der gesetzlichen Einlagensicherung (100.000 Euro pro Bank).

Eigenes Kreditangebot mit flexiblen Konditionen

Mit „Credit“ startet Scalable außerdem sein erstes eigenes Kreditprodukt mit attraktiven Konditionen:

• Kredite zwischen 1.000 € und 100.000 €
• Keine feste Laufzeit, kein Tilgungsplan – maximale Flexibilität
• Zinssätze: 3,24 % p.a. in PRIME+, 4,24 % p.a. in FREE
• Taggenaue Berechnung, keine Zusatzgebühren
• Beantragung papierlos in App oder Web

Damit positioniert sich Scalable deutlich günstiger als klassische Dispokredite oder Kreditkarten.

Scalable baut eigene Handelsplattform weiter aus

Schon 2024 kündigte Scalable den Start einer eigenen Handelsplattform an – die European Investor Exchange (EIX), betrieben in Kooperation mit der Börse Hannover. Über die EIX laufen mittlerweile ETF- und Sparplanangebote sowie der Handel von Aktien und anderen Wertpapieren zu unveränderten Konditionen. Der Handel über gettex und Xetra bleibt weiterhin möglich. Das Interessante: Die Integration der Handelsplattform reduziert Kosten und könnte sicherstellen, dass Scalable auch nach dem sog. Payment-for-Orderflow-Verbots zu den günstigsten Brokern am Markt gehört.

Fazit: Das Angebot im Überblick

Scalable Capital ist jetzt offiziell Bank und erweitert sein Angebot deutlich:.

• Depot & Konto direkt bei Scalable
• 2 % Zinsen p.a. (variabel) auf Guthaben
• Kredite zu attraktiven Konditionen
• Eigener Handelsplatz (EIX) in Kooperation mit der Börse Hannover

Bei all den vielversprechenden Neuerungen ist aber auch klar: Für Scalable ist es nun entscheidend, die Infrastruktur für Neu- und Bestandskunden entsprechend den Ankündigungen umzusetzen. Denn hier lauert ansonsten ganz offensichtlich Frustpotential für Kundinnen und Kunden, falls dieser Prozess nicht problemlos gelingen sollte. Aus unserer Sicht zeigt dieser Schritt von Scalable Capital einmal mehr, wie sich der Konkurrenzkampf der Neobroker positiv auf die gesamte Banken- und Broker-Landschaft hierzulande auswirkt und dafür sorgt, dass alle Anbieter sich um bessere und preiswertere Angebote für Kundinnen und Kunden bemühen müssen. So profitieren am Ende alle, die ihr Geld in Eigenregie in ETFs und Aktien anlegen wollen.

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