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Bessere Performance durch Low-Volatility-Strategien mit ETFs

Bis zur Finanzkrise 2008/2009 wurden Low-Volatility-Strategien nur sporadisch eingesetzt. Bis dahin waren Strategien zur Risikobegrenzung mit einer möglichst breiten Palette an Anlageklassen verbreitet.

Bessere Performance durch Low-Volatility-Strategien mit ETFs
 
Besonders so genannte Alternative Anlageklassen wurden vermehrt eingesetzt. Der Nachteil: Während die Korrelationen zwischen den Anlageklassen über lange Zeiträume tatsächlich stabil und gering sind, steigen sie in Krisenzeiten stark an.

Seit der Finanzkrise werden Low-Volatility-Strategien stärker nachgefragt. Das verwaltete Volumen in Low-Volatility-Strategien ist in den vergangenen Jahren signifikant gestiegen. Die so genannte Low-Volatility-Anomalie ist in der Finanzwissenschaft ausführlich dokumentiert. Diese Anomalie wird als eine Outperformance von Aktien mit niedriger Volatilität im Vergleich zu anderen Aktien mit höherer Volatilität beschrieben. Wobei zu betonen ist, dass hier der Vergleich mit einer Benchmark gemeint ist, die nach der Marktkapitalisierung ihrer Bestandteile gewichtet ist. Damit gehören Low-Volatility-Strategien zu den Risikofaktor-Ansätzen, die oft auch als “Strategic Beta” oder “Advanced Beta” bezeichnet werden.

 

Die Low-Volatility-Anomalie

Typischerweise werden Low-Volatility-Aktien dadurch definiert, dass sie zum untersten Dezil in der Rangfolge nach der historischen Volatilität gehören. Empirische Beweise zeigen eine langfristig stabile Outperformance dieser Low-Volatility-Aktien gegenüber den Titeln mit hoher Schwankungsbreite. Dies ist sowohl für Industrie- als auch für Schwellenländer nachzuweisen.
 
Die gängigsten Top-Down-Ansätze in der Aktienanlage sind sektor- und länderbasierte Strategien. Die historischen Wertentwicklungen und Korrelationen sind gut dokumentiert. Die Partizipation an der Marktrendite von einzelnen Sektoren und Ländern wiederum ist durch kosteneffiziente und liquide ETFs möglich und sinnvoll. 

 

Gründe für den Einsatz von ETFs in einer Low-Volatility-Strategie

Da alle Sektoren- und Länder-ETFs gemeinsam ein nahezu vollständiges weltweites Aktienportfolio repräsentieren, reichen in der Regel schon 10-15 ETFs, um ein transparentes und klar strukturiertes Portfolio aufzubauen. Das ist ein Vorteil verglichen mit einem typischen Low-Volatility-Portfolio auf Basis einzelner Aktien, das typischerweise weit mehr als 100 Aktien enthält und aufwändiger zu managen ist.
 
Die Ergebnisse der folgenden Untersuchung¹ basieren auf einer Portfolio-Optimierung unter vier Bedingungen. Das Portfolio sollte vollständig investiert sein, ein Mindestmaß an Streuung besitzen und kein Short-Selling beinhalten.  Dieses Portfolio wurde ausführlich getestet, um die Vorteile dieses Ansatzes für den Anleger zu dokumentieren. Allerdings kann keine Garantie übernommen werden, dass die zukünftige Wertentwicklung die Performance der Vergangenheit widerspiegelt. 
 
Für die Länder und Sektoren wurden entsprechende MSCI Net Return-Indizes als Proxy für die eingesetzten ETFs benutzt, da bei einigen ETFs die Historie nicht lang genug ist. Um die Performance im Backtesting zu berechnen, wurde eine jährliche Pauschalgebühr (TER) von der Wertentwicklung der eingesetzten Indizes von 60 Basispunkten abgezogen. Die im Backtesting simulierte Performance der hypothetischen Portfolien beinhaltet keine Kosten für Portfolio-Rebalancing.

 

ETF-basiertes Min-Varianz Portfolio

Bei den Aktienmärkten der Industrieländer wurden 23 Länder-Indizes bzw. 10 Sektoren-Indizes berücksichtigt, aus welchen sich der MSCI World Index zusammensetzt. Um sicherzustellen, dass die Ergebnisse für europäische Investoren einfach umzusetzen sind, basieren die hier gezeigten Resultate auf einem eingeschränkten ETF-Universum. Das heißt, es wurden nur die in Europa an der Börse notierten Länder- und Sektoren-ETFs berücksichtigt.

 

Die wichtigsten Ergebnisse:

Es konnte festgestellt werden, dass die Low-Volatility-Strategie eine deutlich bessere Wertentwicklung als der nach Marktkapitalisierung gewichtete MSCI World Index zeigte, basierend auf dem simulierten Backtesting. Dieses Ergebnis ließ sich für ein ETF-basiertes Low-Volatility-Portfolio sowohl bei Industrie- wie auch bei Schwellenländern zeigen.
 
Um beurteilen zu können, welche Variante tatsächlich das Risiko des Portfolios senkte, sollte besonders die risikoadjustierte Wertentwicklung betrachtet werden, und nicht nur die reine Performance. Hier zeigte sich, dass die ETF-basierte Low-Volatility-Methode eine deutlich bessere Sharpe-Ratio von 0,5 als der reine MSCI World Index mit 0,3, zeigte. Die ETF-basierte Low-Volatility-Strategie ermöglichte es, die Volatilität in der Vergleichsperiode von 17,9 % auf 14,9 % zu senken. Bei Schwellenländern zeigten sich ähnlich positive Ergebnisse.
 

Historische Simulation eines ETF-basierten Min-Vol-Portfolios auf Industrieländer-Aktienmärkte

Historische Simulation eines ETF-basierten Min-vol-Portfolios auf Industrieländer-Aktienmärkte  
x-Achse: Zeitraum: 28.9.2001 bis 20.05.2014
y-Achse: Wertentwicklung indexiert; 28.9. 2001 = 1
Die Wertentwicklungen in der Vergangenheit, simuliert oder tatsächlich realisiert, sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Quelle: Deutsche Bank
 

Schlussfolgerungen

Dank der gut belegten Low-Volatility-Anomalie, nach welcher Aktien mit einer niedrigeren Volatilität langfristig eine bessere Performance als Aktien mit einer höheren Volatilität zeigen, haben sich die Low-Volatility-Ansätze unter den Smart-Beta-Strategien etabliert. Es wurde gezeigt, dass es sinnvoll sein kann, eine Low-Volatility-Strategie über Länder- und Sektoren ETFs umzusetzen. Im Vergleich zum MSCI World Index beziehungsweise zum MSCI Emerging Markets Index konnte mit diesem Ansatz das Risiko-Rendite-Profil deutlich verbessert werden. Eine Umsetzung der Low-Volatility-Strategie mit ETFs hat deutliche Vorteile hinsichtlich der operationellen Ausführung und der Kostenstruktur gegenüber einer Umsetzung dieser Strategie mit einzelnen Aktien.


Quellen:
(1 ) siehe auch Vincent Denoiseux, Deutsche Bank, Journal of Index Investing, März 2014
 
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