Sparen für Kinder mit ETFs
Die Vorteile auf einen Blick
ETFs eignen sich bestens für die langfristige Geldanlage, da sie eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber klassischen Fonds und Einzelaktien bieten.
7 Gründe für ein Juniordepot
- ETFs als einfache Geldanlage – keine tägliche Kontrolle nötig
- ETFs sind einfach zu verstehen – keine detaillierten Börsenkenntnisse nötig
- ETFs streuen das Risiko – in ganzen Markt statt in einzelne Unternehmen investieren
- ETFs sind kostengünstig – sehr geringe Produktkosten
- ETFs sind flexibel – jederzeit Anteile kaufen und verkaufen
- ETFs sind rechtliches Sondervermögen – Geld ist im Fonds geschützt
- ETF Sparpläne lassen sich einfach einrichten
Ein
Depot für Kinder oder einen
ETF Sparplan musst du nicht laufend kontrollieren. Es handelt sich um langfristige Geldanlagen, auf deren Vermögen du beziehungsweise dein Kind in der Regel erst zugreift, wenn das Kind volljährig ist.
Mit ETFs kannst du bequem langfristigen Vermögensaufbau für dein Kind betreiben, ohne dass du dich tagtäglich damit beschäftigen musst. Insbesondere mit ETF Sparplänen kannst du regelmäßig Geld ansparen und schon bei einigen Brokern ab einer Sparrate von 1 Euro. Das Beste: Je früher du damit beginnst, umso stärker profitierst du vom Zinseszinseffekt.
ETFs sind simpel, weil sie
Indizes nachbilden und damit automatisiert und breit gestreut in einen ganzen Korb verschiedener Aktien investieren. Detaillierte Kenntnisse, wie zum Beispiel über das genaue Geschäftsmodell einer Firma, brauchst du nicht.
ETFs streuen das Risiko, indem sie in ganze Märkte statt nur in einzelne Positionen investieren. Ein Totalausfall ist höchst unwahrscheinlich und du vermeidest Einzeltitelrisiken. ETFs auf den
MSCI World zum Beispiel streuen das Risiko auf rund 1.600 Aktien weltweit.
ETFs gehören zu den günstigsten Anlageinstrumenten am Markt. Im Vergleich zu traditionellen Fonds sind die
laufenden Kosten von ETFs sehr gering. Viele
Online Broker bieten außerdem langfristige Aktionsangebote für den ETF-Kauf, durch die die Handelsgebühren für ETFs gänzlich entfallen. Immer mehr Online Broker bieten ETF Sparpläne dauerhaft kostenfrei an.
Mit ETFs bleibst du flexibel, denn du kannst deine Anteile jederzeit verkaufen oder neue Anteile dazu kaufen. Du bistnicht an Mindesthaltedauern und sonstige Beschränkungen gebunden.
ETFs sind rechtliches Sondervermögen, im Falle einer Insolvenz des
ETF-Anbieters sind sie also nicht Teil der Konkursmasse. Dein Geld ist im Fonds geschützt. Du trägst nur das Risiko von Kapitalverlusten durch Kursschwankungen (Volatilität).
ETF Sparpläne lassen sich kinderleicht mit wenigen Klicks im Online-Banking einrichten. Hier geht es zur
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung eines ETF Sparplans.
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Rechte und Pflichten bei der Geldanlage für Kinder
Wie in allen anderen Bereichen gibt es auch bei Sparkonten und Depots für Kinder gesetzliche Regelungen, die du beachten solltest: Grundsätzlich ist ab der Geburt deines Kindes die Eröffnung eines Junior Depots möglich. Dazu benötigst du als gesetzlicher Vertreter lediglich die Geburtsurkunde und ab 16 Jahren zusätzlich den Personalausweis des Kindes. Einige Anbieter verlangen außerdem eine Kopie der Heiratsurkunde der Eltern.
Bei alleinigem Sorgerecht oder nicht verheirateten Eltern musst du gegebenenfalls eine Kopie des Sorgerechtsbeschlusses vorlegen. Bitte beachte, dass du dich auch als Eltern mit den gängigen Verfahren identifizieren musst. Dieser Schritt entfällt, wenn du bereits Kundin oder Kunde bei dem Broker sind.
Auch wenn dem Kind das Juniordepot beziehungsweise der ETF Sparplan gehört, hast du als Eltern bis zum 18. Geburtstag deines Kindes die Verfügungsgewalt über das Depot. Dies geht mit Verantwortung einher und der Vorgabe, das Geld des Kindes möglichst „mündelsicher” anzulegen. Das Konto muss dabei immer Guthaben aufweisen.
Das Depot darf nicht in spekulative Aktiengeschäfte investiert sein. Daher gibt es bei Juniordepots Produkteinschränkungen für Finanztermingeschäfte wie Optionsscheine, Futures oder CFDs.
Ein weiterer nennenswerter Punkt: Kinder, deren Vermögen zu hoch ist, kann die Ausbildungsförderung (BAföG) verweigert werden. Der Freibetrag liegt derzeit bei einem Vermögen von 8.200 Euro.
Das Wichtigste aber: Wenn Eltern einmal Geld für ihr Kind in einem Juniordepot angelegt haben, dürfen sie es nicht mehr für ihre eigenen Zwecke nutzen. Du darfst somit nur für das Kind und nicht für deine eigenen Bedürfnisse Geld abheben. Die Übertragung des Vermögens an das Kind muss zivilrechtlich wirksam sein, sonst gehen die Behörden von einem Scheingeschäft aus, das dazu dient, Steuern auf Kapitalerträge zu hinterziehen.
Aus einem Depot für Kinder ergeben sich aber auch Vorteile bei der Besteuerung, die du nicht ungenutzt lassen solltest.
Steuervorteile beim Sparen für Kinder
Ob du nur ein Konto oder auch ein Depot besitzt: Du hast sicher schon Bekanntschaft mit dem sogenannten „
Sparerpauschbetrag” gemacht. Bei einem Kapitalgewinn bis 1.000 Euro pro Jahr musst du keine Steuern darauf entrichten. Unter diese Kapitalgewinne fallen zum Beispiel Zinsen, Dividenden und Kursgewinne aus Verkäufen.
Dieser Sparerpauschbetrag steht jeder natürlichen Person in Deutschland zur Verfügung. Auch jedes Kind kann somit bis zu 1.000 Euro Kapitalgewinne erwirtschaften, bevor Steuern anfallen. Daher macht es Sinn, möglichst früh ein Juniordepot auf den Namen des Kindes abzuschließen, da alle darin getätigten Geschäfte vom Sparerpauschbetrag des Kindes profitieren. So ist ein steuerbegünstigtes Vermögenswachstum für dein Kind möglich.
Zu viel gezahlte Steuern kannst du dir im Folgejahr vom Finanzamt zurückholen. Wenn vorauszusehen ist, dass die Steuerlast den Grundfreibetrag von 10.908 Euro (seit 2023) nicht übersteigen wird, kannst du beim Finanzamt vorab eine sogenannte „Nichtveranlagungsbescheinigung” (NV-Bescheinigung) beantragen. Du erhältst dann auch über die 1.000 Euro Sparerpauschbetrag pro Jahr hinaus Steuerfreiheit auf Kapitalgewinne des Juniordepots.
Nachdem du die NV-Bescheinigung bei deinem Online Broker vorgelegt hast, werden Steuern auf Dividenden und Kapitalgewinne dementsprechend gar nicht erst abgezogen. Da Kinder für gewöhnlich nicht über ein Erwerbseinkommen verfügen, läuft die Beantragung einer NV-Bescheinigung meist problemlos ab.
Ein Depot für Kinder gewährt dir und deinem Nachwuchs also einige signifikante Steuervorteile. Wenn du die Freibeträge geschickt nutzt, kannst du das Vermögen deines Kindes auf einem eigenen Konto bequem steuerfrei anwachsen lassen. Wenn du das Geld hingegen in deinem Depot anlegst und dem Kind erst später schenken, musst du es auch selbst versteuern.
Die Unterschiede bei Depots für Kinder sind groß
Für das Sparen mit ETFs benötigst du ein Wertpapierdepot. Die Konditionen der Banken und Online Broker für ein Juniordepot variieren teilweise stark.
In den meisten Fällen gelten bei Depots für Kinder die gleichen Konditionen wie für Erwachsene. Ordergebühren, Zinsen und so weiter sind meist identisch. Bei einigen Banken gibt es aber auch spezielle Juniordepots im Angebot, die mit ihren eigenen Bedingungen aufwarten.
Das Plus bei Juniordepots: reduzierte Ordergebühren und keine Kontoführungsgebühren. Das Minus: Einige Online Broker schränken die Auswahl an Finanzinstrumenten bei Depots für Kinder weiter ein. Manche gehen sogar so weit, regulären Handel mit Aktien und ETFs zu unterbinden. In solchen Fällen sind dann nur
ETF Sparpläne möglich.
Juniordepots als sinnvolle Geldanlage für Kinder
Wie du nun genau vorgehst, um sinnvoll Geld für Kinder anzulegen, haben wir für dich in einer Checkliste zusammengefasst. Ein Juniordepot beziehungsweise ein ETF Sparplan ist schnell eingerichtet. Ob 25 Euro, 100 Euro oder wie viele Euro im Monat auch immer: So können auch die Oma oder der Patenonkel einfach einen Dauerauftrag einrichten und regelmäßig Geld auf das Verrechnungskonto des Juniordepots überweisen. Dort wird es über einen ETF Sparplan investiert.
Checkliste: Wie du beim ETF-Sparen für Kinder vorgehen solltest
Wir haben für dich die Juniordepot-Angebote der Online Broker comdirect, Consorsbank, DKB Bank, flatex, ING und S Broker getestet.
Untersucht haben wir den Umfang des ETF Sparplan-Angebots, den Umfang von Aktionsangeboten, die ETF Sparplan-Modalitäten und die Gebühren, die bei einer Sparrate von 100 Euro pro Orderausführung anfallen.
In jeder Kategorie haben wir die Angebote der Online Broker verglichen und dann bewertet. Ein überdurchschnittliches Angebot hat drei Punkte erhalten, ein durchschnittliches Angebot zwei Punkte und ein unterdurchschnittliches Angebot einen Punkt.
Insgesamt konnten somit maximal zwölf Punkte erreicht werden. Auf Basis der Gesamtpunktzahl haben wir jedes Angebot beurteilt.
Punktzahl |
Beurteilung |
11 - 12 |
hervorragend |
|
8 - 10 |
sehr gut |
|
5 - 7 |
gut |
|
3 - 4 |
befriedigend |
|
1 - 2 |
ausreichend |
|
0 |
mangelhaft |
|
In den vier erwähnten Kategorien haben wir die Angebote wie folgt bewertet:
Umfang des ETF Sparplan-Angebots
Anzahl sparplanfähiger ETFs |
Punktzahl |
1 - 500 |
1 |
501 - 1.000 |
2 |
über 1.000 |
3 |
ETF Sparplan-Aktions-Rabatte
Anzahl Aktions-ETFs |
Punktzahl |
0 |
0 |
1 - 250 |
1 |
251 - 500 |
2 |
über 500 |
3 |
ETF Sparplan-Gebühren
Gebühr pro 100€ Sparrate |
Punktzahl |
über 2% (über 2€) |
1 |
1% - 2% (1€ - 2€) |
2 |
0% - 1% (0€ - 1€) |
3 |
Bewertet wurde die Attraktivität der Standardkonditionen bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro.
ETF Sparplan-Modalitäten
Im Rahmen der Bewertung der Modalitäten wurden die Faktoren Mindestsparrate, Maximalsparrate, verfügbare Sparintervalle, verfügbare Ausführungstage, Lastschrifteinzug von einem Drittkonto, Dynamisierungsoption, die Wiederanlage von Ausschüttungen und die Möglichkeit, einen Sparplan via mobiler App anzulegen, bewertet. Ein sehr flexibles Angebot erhielt dabei drei Punkte. Das unflexibelste Angebot erhielt keinen Punkt.