Das erwartet dich in diesem Artikel
Ein ETF-Sparplan ist schnell eingerichtet, aber welcher Broker passt eigentlich am besten zu dir? Wenn du ein klassisches Portfolio aus 70 % Aktien-ETFs und 30 % Anleihen-ETFs hast, ist dir die genaue Zahl der kostenlosen ETF-Sparpläne eines Brokers vielleicht gar nicht so wichtig – solange deine ETFs dabei sind.
Denn bei den Standardfunktionen gleichen sich viele Anbieter inzwischen stark. Eine gute Nachricht, die die Wahl aber nicht gerade einfacher macht.
Deshalb nehmen wir in diesem Artikel einen etwas anderen Blickwinkel ein und zeigen dir Funktionen, die in klassischen Vergleichen oft zu kurz kommen – aber entscheidend für Sicherheit, Komfort und langfristigen Vermögensaufbau sein können.
1. Steuern: Übernimmt dein Broker die Versteuerung deiner Erträge?
Ein leidiges, aber wichtiges Thema: Steuern. Wer die Kapitalerträge aus seinem ETF-Portfolio korrekt versteuern will, muss einiges beachten. Umso besser, wenn dir dein Broker diese Arbeit abnimmt – also automatisch Steuern berechnet und direkt ans Finanzamt abführt.
Alle 17 Broker, die wir in unserem aktuellen
Broker-Vergleich gelistet haben, bieten diesen Service an. Viele stark beworbene Anbieter wie
etoro oder
xtb gehören nicht dazu – sie überlassen dir die komplette steuerliche Abwicklung. Das kann aufwändig und fehleranfällig sein.
justETF Tipp: Richte direkt einen Freistellungsauftrag bei deinem Broker ein, damit deine Kapitalerträge bis zur Höhe des Sparerpauschbetrags (aktuell 1.000 Euro pro Person und Jahr) steuerfrei bleiben. .
Außerdem erhältst du eine Jahressteuerbescheinigung von deinem Broker, die du deiner Steuererklärung beifügen kannst, wenn du eine abgeben musst – oder auch dann, wenn du sie freiwillig abgibst. Was du sonst noch alles zu ETFs und Steuern wissen musst, erfährst du in
diesem Artikel.
2. Sicherheit: Wie solide ist dein Broker aufgestellt?
Bei der Sicherheit deines Investments solltest du keine Kompromisse eingehen. Zwei Aspekte sind dabei besonders wichtig:
- Regulierung: Ein gut regulierter Broker unterliegt klaren gesetzlichen Vorgaben – in Deutschland ist etwa die BaFin zuständig. Diese sorgt für Transparenz, z.B. bei Provisionen. In unserem Vergleich findest du nur Broker, deren Aufsicht durch staatliche Behörden transparent und verlässlich ist. Anbieter mit Hauptsitz z.B. auf Zypern, Malta oder außerhalb der EU lassen wir bewusst außen vor.
- Einlagensicherung: Nicht investiertes Geld auf deinem Verrechnungskonto ist bis zu 100.000 Euro gesetzlich geschützt. Das gilt allerdings nur, wenn dein Broker unter ein entsprechendes Sicherungssystem innerhalb der EU fällt.
Wenn dein Broker seinen Hauptsitz in einem Land wie Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden hat, kannst du davon ausgehen, dass dein Geld auch bei einer Insolvenz geschützt ist.
Wichtig zu wissen: Deine investierten ETF-Anteile sind davon unabhängig als Sondervermögen geschützt – sie gehören dir, auch wenn der Broker pleitegehen sollte.
In unseren Vergleichen siehst du, dass bei allen Brokern diese Einlagensicherung gilt und wir zeigen dir auch, welcher Staat dahinter steht.
3. Automatische Wiederanlage: Dividenden clever reinvestieren
Wenn du in ausschüttende ETFs investierst, erhältst du die Dividende auf dein Konto. Bei einigen Brokern kannst du sie aber auch automatisch wieder anlegen lassen. Letzteres ist besonders in der
Ansparphase sinnvoll, da du so vom
Zinseszinseffekt profitierst, ohne selbst aktiv werden zu müssen.
Fünf Broker bieten aktuell die automatische Wiederanlage an:
- Finanzen.net zero
- flatex
- ING
- Consorsbank
- maxblue (Deutsche Bank)
Bei anderen Anbietern musst du dich selbst um die Wiederanlage kümmern – was mit Aufwand und gegebenenfalls zusätzlichen Kosten verbunden sein kann.
4. Dynamisierung der Sparrate: Schütze dich vor Kaufkraftverlust
Durch Inflation verliert dein Geld mit der Zeit an Wert.
Ein Beispiel: Eine monatliche Sparrate von 100 Euro im Jahr 2020 entspricht 2024 nur noch rund 83 Euro an Kaufkraft. Über diese knapp fünf Jahre hinweg hat dein Investment jedes Jahr durchschnittlich 3,5 Prozent an Wert verloren. 2025 müsstest du eigentlich ungefähr 120 Euro investieren, um diesen Verlust an Kaufkraft auszugleichen.
Deshalb solltest du deine Sparrate regelmäßig anpassen.
Einige Broker bieten dafür eine automatische Lösung an: die
Dynamisierung der Sparrate. Du legst einfach fest, wie stark deine Sparrate jährlich steigen soll – zum Beispiel um 3 % oder 5 % und dein ETF-Sparplan wird dementsprechend angepasst. Wenn du beispielsweise dank regelmäßiger Lohnerhöhungen über die Jahre mehr Geld zur Verfügung hast, sollte sich deine Sparrate auch daran anpassen.
Diese Dynamisierung bieten aktuell:
- Scalable Capital
- Finanzen.net zero
- ING
- Consorsbank
- Traders Place
- comdirect
- Postbank
- 1822direkt
5. Lastschrifteinzug: Nie wieder ans Verrechnungskonto denken müssen
Ein Sparplan kann logischerweise nur ausgeführt werden, wenn genug Geld auf dem Verrechnungskonto liegt. Wenn du nicht ständig manuell Geld überweisen oder einen Dauerauftrag einrichten möchtest, hilft der
automatische Lastschrifteinzug von deinem Referenzkonto.
Diese Funktion bieten derzeit elf Broker an:
- Scalable Capital
- Trade Republic
- flatex
- ING
- Consorsbank
- comdirect
- Postbank
- N26
- Traders Place
- Sbroker
- Finanzen.net zero
Ein klarer Pluspunkt in Sachen Komfort – besonders, wenn du deine Sparrate öfter änderst.
Wenn du doch lieber einen Dauerauftrag einrichten willst, solltest du darauf achten, dass dieser immer genug Vorlauf hat, damit das Geld rechtzeitig auf dem Verrechnungskonto landet. Außerdem musst du daran denken, ihn anzupassen, solltest du mal deine Sparrate ändern.
Fazit: Der richtige Broker bietet mehr als nur günstige Sparpläne
Wer heute einen ETF-Sparplan einrichtet, findet bei vielen Brokern sehr ähnliche Konditionen – aber bei genauem Hinsehen gibt es
entscheidende Unterschiede, die sich auf Komfort, Sicherheit und langfristigen Vermögensaufbau auswirken können.
justETF Tipp: Nutze unseren
Broker-Vergleich und
ETF-Sparplan-Vergleich, um genau nach den Funktionen zu filtern, die dir wichtig sind. So kannst du unter anderem nach Brokern filtern, die ein Gemeinschaftsdepot anbieten.