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Ist das 60/40-Portfolio noch zeitgemäß?

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Viele Experten stellen die Sinnhaftigkeit dieser Strategie mittlerweile infrage. Ist diese Verteilung im Portfolio also noch empfehlenswert?

Ist das 60/40-Portfolio noch zeitgemäß?
 
  • Lesedauer: 4 Minuten
  • Level: Für Anfänger
Definition 60/40-Portfolio
Ein 60/40-Portfolio beschreibt eine Strategie die eine Allokation von 60 % Aktien und 40 % Anleihen im Portfolio vorsieht.
Das erwartet dich in diesem Artikel
In der Finanzlandschaft der letzten Jahre haben nur wenige Strategien so viele Diskussionen ausgelöst wie das traditionelle 60/40-Portfolio, das sich aus 60 % Aktien und 40 % Anleihen zusammensetzt.
Nach einem starken Rückgang des 60/40-Portfolios von 16 % im Jahr 2022 stellten viele Experten die Gültigkeit dieser Strategie infrage und gingen sogar so weit, ihr Ende zu verkünden. Jüngsten Marktentwicklungen rücken das 60/40-Portfolio allerdings wieder in ein besseres Bild. Durch seine Aufteilung in Aktien und Anleihen zeigt es sich widerstands- und anpassungsfähig.

Eine außergewöhnliche Erholung

Nach Berechnungen von Vanguard hat das klassische globale 60/40-Portfolio bis September 2024 eine bemerkenswerte Erholung erfahren und seit Ende 2022 eine kumulierte Rendite von 29,7 % (in Dollar) erzielt.
Dieses Ergebnis stellt eine bedeutende Erholung nach einem Rückgang von bis zu 16 % im Jahr 2022 dar, einem Zeitraum, in dem unter Experten starke Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der 60/40-Strategie aufkamen.
Wie die nachfolgende Grafik zeigt, waren in 2022 vor allem Anleihen im Portfolio für die schlechte Performance verantwortlich.

Performance von Anleihen in 2022

Performance von Anleihen in 2022
Quelle: Berechnungen von Vanguard auf Grundlage von Bloomberg, Thomson Reuters Datastream und FactSet-Daten für den Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2023. Globale Anleihe (währungsgesichert) aus Bloomberg Global Aggregate Index (EUR-gesichert); Kredit der Eurozone aus Bloomberg Euro-Aggregate ex-Treasuries Index (EUR-gesichert); inflationsindexierte Anleihe der Eurozone aus Bloomberg Global Inflation-Linked Eurozone (EUR-gesichert). Die dargestellte Wertentwicklung ist kumuliert und in Euro angegeben.
Die annualisierte 10-Jahres-Rendite des 60/40-Portfolios beträgt trotz dieser schlechten Performance in 2022 immer noch gute 6,9 %. Die derzeitige Aktienperformance in Verbindung mit steigenden Anleiherenditen schafft günstige Bedingungen für dieses Portfolio.
In den letzten zehn Jahren hat der Aktienmarkt überproportional zur Wertentwicklung des 60/40-Portfolios beigetragen und dessen Performance auf ein hohes Niveau getrieben.
Die Prognosen für das kommende Jahrzehnt deuten jedoch auf einen ausgewogeneren Beitrag beider Anlageklassen hin, was eine größere Stabilität und ein geringeres Gesamtrisiko erwarten lässt.
Mit Blick auf die Vergangenheit zeigte ein 60/40-Portfolio meist zuverlässig gute Ergebnisse. Selten kommt es zu gleichzeitigen Abwärtsbewegungen bei Aktien und Anleihen, aber selbst in solchen Szenarien hat sich das Portfolio als kluge Wahl für Anleger mit moderater Risikobereitschaft erwiesen.
Eine Zehn-Jahres-Analyse zeigt eine stabile Performance. Zwar lagen die annualisierten Renditen in Krisenzeiten wie der globalen Finanzkrise 2007 bis 2008 zwischen +37 % und -30 %, blieben aber dank Diversifikation im Durchschnitt konstanter als reine Aktienportfolios.

Der Schlüssel zum Erfolg ist Diversifikation

Die Diversifikation ist das Erfolgsrezept der 60/40-Strategie. Durch die Verteilung der Investitionen auf verschiedene Anlageklassen hat das Portfolio im Laufe der Jahre eine gleichmäßige Rendite erzielt. Das zeigt auch die nachstehende Abbildung.

Wertentwicklung eines 60/40-Portfolios

Wertentwicklung eines 60/40-Portfolios
Quelle: Berechnungen von Vanguard auf der Grundlage von Bloomberg, Thomson Reuters Datastream und FactSet-Daten für den Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2023.

Wie man ein 60/40-Portfolio aufbaut

Der Aufbau eines Portfolios mit einer 60/40-Allokation ist sowohl einfach als auch effektiv. Diese Verteilung, die sich auch in schwierigen Börsenzeiten als widerstandsfähig erwiesen hat, ist eine ideale Lösung für alle, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wachstum und Stabilität wollen.
Der einfachste Weg, diese Strategie nachzubilden, besteht darin, in zwei ETFs zu investieren, von denen einer einen globalen Aktienindex und der andere einen globalen Rentenindex abbildet.
Dieser Ansatz gewährleistet eine geografische und sektorale Diversifikation sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen.
Wer das Wechselkursrisiko minimieren möchte, kann für den Anleihenteil ETFs mit Währungsabsicherung ("abgesichert") wählen oder ausschließlich in Euro denominierte Anleihen-ETFs kaufen. So wird das Portfolio vor Wechselkursschwankungen geschützt, während der Schwerpunkt weiterhin auf den Erträgen der zugrunde liegenden Vermögenswerte liegt.
Im Laufe der Zeit ist es wichtig, dieses ursprüngliche Verhältnis durch Rebalancing wieder herzustellen, um das 60/40-Gleichgewicht zwischen Rendite und Risiko beizubehalten.
Im Laufe der Zeit können Marktveränderungen das ursprüngliche Gleichgewicht des Portfolios nämlich verändern. Um das Portfolio wieder in das gewünschte Verhältnis zu bringen, ist ein regelmäßiges Rebalancing erforderlich, bei der ein Teil der übergewichteten Vermögenswerte verkauft und der andere Teil nachgekauft wird.
Wenn du noch eine einfachere Option ohne Rebalancing suchst, könnten Multi-Asset-ETFs eine gute Alternative darstellen.
Multi-Asset-ETFs von Anbietern wie Vanguard sind bereits in einem 60/40-Verhältnis aufgebaut und verfügen über ein automatisches Rebalancing-System. Auf diese Weise musst du dich nicht um die Überwachung und manuelle Anpassung des Portfolios kümmern: Der ETF sorgt dafür, dass die ursprüngliche Aufteilung konstant bleibt.

Ist das 60/40-Portfolio also auch in Zukunft sinnvoll?

Mit Blick auf die Zukunft könnte das 60/40-Portfolio angesichts höherer Anleiherenditen und ausgewogenerer Marktaussichten weiterhin solide Ergebnisse liefern.
In einer Welt, in der man schnell anfängt nach hohen Renditen zu jagen, ist es ratsam, sich auf langfristige Ziele zu konzentrieren. Eine strategische Vermögensaufteilung sowie ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio ist ein solider Ausgangspunkt dafür. Kostenkontrolle und Disziplin bei der Einhaltung der Anlagestrategie sind entscheidend für deinen langfristigen Erfolg.
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