
Die ETF-Kosten bei den klassischen Weltportfolios betragen nie mehr als 0,12 Prozent. Bei einer Geldanlage von 10.000 Euro entstehen 12 Euro ETF-Kosten im Jahr, bei 1.000 Euro gerade einmal 1,20 Euro. Zum Vergleich: Der günstigste Welt-ETF, der auch Schwellenländer berücksichtigt, bildet den FTSE All-World ab und kostet derzeit 0,22 Prozent im Jahr, also fast doppelt so viel. ETFs auf den MSCI ACWI („All Country World Index”) – der bekannteste aller Welt-Indizes – sind nicht unter 0,20 Prozent zu haben. Wenn Sie kostenbewusst unterwegs sind, sollten Sie sich selbst ein günstiges, global gestreutes Aktien-Weltportfolio zusammenstellen.
justETF Classic Weltportfolios: Portfolio-Strategie
Märkte lassen sich in Industrieländer, sogenannte „Developed Markets”, und Schwellenländer, die „Emerging Markets” unterteilen. Zu den Industrieländern zählen die vier Regionen Nordamerika, Europa, Japan und Asien-Pazifik. Schwellenländer werden im Weltportfolio wie eine einzelne Region behandelt. Bei der Unterscheidung zwischen Industrieländern und Schwellenländern orientieren wir uns an der Länderklassifizierung des Indexanbieters MSCI. Jede dieser Regionen lässt sich komfortabel und repräsentativ mit einem ETF abbilden. Wie sollen die Regionen nun ins Verhältnis gesetzt, also „gewichtet” werden?Regionengewichtung nach ökonomischer Stärke
Die Aufteilung auf die fünf Regionen lässt ausreichend Spielraum, um eine andere Gewichtung als die sonst übliche nach Marktkapitalisierung anzuwenden. Ist die übliche Gewichtung nach Marktkapitalisierung noch zeitgemäß? Das haben wir für Sie hinterfragt.Die Marktkapitalisierung als Gewichtung hat sich beim passiven Investment zwar bewährt, weist bei einem langfristig ausgerichteten Weltportfolio aber Schwächen auf: So bildet der MSCI ACWI zwar rund 3.000 Werte aus der ganzen Welt ab, die 85 Prozent der globalen Marktkapitalisierung von derzeit etwa 66 Billionen US-Dollar repräsentieren. Sortiert nach Herkunftsländern der vertretenen Unternehmen liegen die USA als weit entwickelter Kapitalmarkt mit fast 60 Prozent allerdings weit vorne. Dagegen machen alle 27 Schwellenländer zusammen nur rund 13 Prozent aus.
Für einen langfristigen, zukunftsorientieren Investmentansatz scheint diese Gewichtung große Länder wie China nicht ausreichend zu berücksichtigen. Hier schwächelt das Konzept der Marktkapitalisierung, vereint China doch einen großen Teil des jährlichen Wirtschaftswachstums auf sich. Diese volkswirtschaftliche Entwicklung spiegelt sich kaum in einem nach Marktkapitalisierung gewichteten Welt-Index wider.
Gewichtung nach Marktkapitalisierung bildet nicht die Wirtschaftsleistung der Regionen ab

Mit ETFs lässt sich eine sinnvolle Gewichtung nach ökonomischer Stärke problemlos umsetzen. Diese orientiert sich am aktuellen Bruttoinlandsprodukt (kurz BIP) der zur Region gehörenden Länder.
So würde die Aufteilung auf dem Investment-Globus aussehen:
Gewichtung nach Wirtschaftskraft

Index- und ETF-Auswahl für die Weltportfolios
Weltportfolios setzen sich aus einem Aktien- und einem Anleihenanteil zusammen. Um den Aktienanteil so günstig wie möglich zu gestalten, kommen bekannte Börsen-Barometer zum Einsatz. Ihr Vorteil: Sie repräsentieren den Markt besonders gut und sind sehr liquide. Für die USA, Japan und Europa bieten sich die drei Leitindizes S&P 500, Nikkei 225 und STOXX Europe 600 an. Schwellenländer werden mit dem dafür bekanntesten Index, dem MSCI Emerging Markets, abgebildet. Für die Region Asien-Pazifik können Sie ebenfalls auf einen Regionen-Index von MSCI zurückgreifen.Geeignete Indizes mit ausreichender ETF-Auswahl

Unterm Strich decken die fünf ausgewählten Aktien-ETFs 23 Industrie- und 27 Schwellenländer ab. Sie enthalten insgesamt 4.776 Aktienwerte (Stand: 30.06.2021).
Ergänzende Anleihenkomponente für das ETF-Weltportfolio
Nach dem Buy and Hold-Ansatz investieren Sie einen Teil in Aktien, der die Rendite erbringen soll. Diese ziehen durch ihre Schwankungen aber auch entsprechende Risiken nach sich. Der zweite Teil wird über Anleihen abgebildet. Diese Komponente wirkt stabilisierend und gleicht die Schwankungen der Aktienposition aus. Ihre Risikobereitschaft und Ihre Risikotragfähigkeit bestimmen, wie das genaue Verhältnis zwischen beiden Komponenten sein soll.Sie können zwischen vier verschiedenen Risikoprofilen wählen. Dadurch verändert sich die Aktienquote auf 100, 70, 50 oder 30 Prozent. So entsteht eine ganze Familie aus Weltportfolios für unterschiedliche Risikotypen, deren Aktienkomponente aber identisch konstruiert ist.
Drei der vier Beispielportfolios werden daher mit einer Anleihenkomponente ergänzt. Diese besteht aus einem ETF auf europäische Staatsanleihen aller Laufzeiten und einem ETF auf Euro-Unternehmensanleihen. Wir bevorzugen den Euro als Anleihenwährung. Diese Vorgehensweise hilft, Währungsrisiken gering zu halten. Der Anteil des Staatsanleihen-ETF beträgt rund zwei Drittel, was in etwa dem aktuellen Verhältnis zwischen ausstehenden Staats- und Unternehmensschulden entspricht.
Alle in den jeweiligen Indizes enthaltenen Anleihen wurden von Regierungen beziehungsweise von Unternehmen auf den Markt gebracht, denen Ratingagenturen eine gute Bonität bescheinigen (sog. „Investment Grade”).
Beide Anleihen-ETFs halten Titel mittlerer bis längerer Laufzeit, weil sich diese als effiziente Gegenspieler zu den Schwankungen der Aktien-ETFs erwiesen haben.
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justETF Classic Weltportfolios im Vergleich
ETF-Portfolio | Anzahl ETFs | Anlagestruktur | Portfolio-Kosten (TER) | |
---|---|---|---|---|
justETF Classic 100 | 5 | Aktien (100%) | 0,12% | Zum Portfolio |
justETF Classic 70 | 7 | Aktien (70%) Anleihen (30%) |
0,11% | Zum Portfolio |
justETF Classic 50 | 7 | Aktien (50%) Anleihen (50%) |
0,11% | Zum Portfolio |
justETF Classic 30 | 7 | Aktien (30%) Anleihen (70%) |
0,11% | Zum Portfolio |