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ETF-Risiken: Darauf solltest du achten

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Die Geldanlage in ETFs bringt neben zahlreichen Vorteilen auch Risiken mit sich. Welche das sind und wie du mit ihnen umgehen kannst.

ETF-Risiken: Darauf solltest du achten
 
“ETFs gefährden das Finanzsystem” oder seien sogar “schlimmer als Marxismus”. Vorwürfe dieser Art wurden mit zunehmender Beliebtheit der ETFs immer lauter. Was an diesen Mythen dran ist, haben wir dir in unserem Artikel “ETF Blase voraus?” zusammengefasst – und größtenteils entkräftet.
Doch bedeutet das, dass es beim Investieren in ETFs keine Risiken gibt? Nein! Denn wie alle anderen Investments haben auch ETFs spezifische und allgemeine Risiken. Welche das sind und was du wissen solltest.
 
Das erwartet dich in diesem Artikel

Vier allgemeine Risiken beim Investieren in ETFs

Fangen wir mit den allgemeinen Risken beim ETF-Investment an. Allgemeine Risiken sind Risiken, die nicht nur bei ETFs auftreten können, sondern auch – teilweise sogar stärker – beim Investment in andere Wertpapiere.
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1. Das Marktrisiko
Als erstes wäre das allgemeine Marktrisiko zu nennen. Das Marktrisiko beschreibt Risiken beziehungsweise Wertschwankungen, die in Verbindung mit einem bestimmten Markt oder einer bestimmten Assetklasse stehen.
Fallen beispielsweise Aktien im Wert, ist es durch die hohe Korrelation innerhalb einer Assetklasse typisch, dass auch andere Aktien oder sogar der gesamte Aktienmarkt Verluste verzeichnet. Diesem Marktrisiko setzt du dich mit einem ETF-Investment auf Aktien-Indizes, wie beispielsweise dem MSCI World, aus. So werden zum Beispiel im Falle einer wirtschaftlichen Rezession üblicherweise die Mehrheit aller Unternehmen an Wert verlieren und nicht nur einzelne Aktien.
Wie stark ein ETF in der Vergangenheit im Wert geschwankt hat, lässt sich übrigens messen, nämlich mithilfe der sogenannten Volatilität. Bei justETF kannst du dieses Risikomaß auf jedem ETF-Profil einsehen und die ETFs auch hinsichtlich ihrer Volatilität vergleichen.
Die gute Nachricht: Je länger du investierst, desto eher kannst du kurzfristige Marktschwankungen einfach aussitzen und gleichzeitig von der Rendite des Kapitalmarktes profitieren. Langfristiges Investieren senkt das Anlagerisiko also erheblich. Wie das genau funktioniert, erklären wir in unserem Artikel zum Thema Aktienrisiko.
Wichtig zu wissen: Dem Marktrisiko setzt du dich ebenso aus, wenn du in aktive Fonds oder Einzelwerte investierst.
2. Das Einzelwertrisiko
Das bringt uns direkt zum zweiten Punkt: dem Einzelwertrisiko. Wie der Name bereits sagt, beschreibt dieses Risiko spezifische Risiken, die du eingehst, wenn du nur auf wenige Einzelwerte – zum Beispiel Einzelaktien – setzt.
Da Unternehmen im Wettbewerb zueinander stehen und einem ständigen Wandel von Konsumgewohnheiten, regulatorischen Voraussetzungen und vielen anderen Risiken ausgesetzt sind, kann es passieren, dass ein einzelnes Unternehmen pleite geht. Dieses unternehmensspezifische Risiko kannst du mit ETFs kinderleicht und zu unschlagbar geringen Kosten auf ein Minimum reduzieren – das Zauberwort hierfür ist Diversifikation.
3. Das Wechselkursrisiko
Sobald du mit deinem Investment über die Grenzen des eigenen Landes – oder wie im Falle des Euros – über mehrere Ländergrenzen hinweg investieren möchtest, gehst du ein Wechselkurs- beziehungsweise Währungsrisiko ein. Was es damit auf sich hat und warum es dennoch Sinn ergibt, dieses Risiko einzugehen, beleuchten wir in unserem Artikel: Währungsrisiken von ETFs richtig erfassen.
4. Das Liquiditätsrisiko
Grundsätzlich gilt: Ein ETF ist immer nur so liquide wie die im Index enthaltenen Werte. “Trocknet” ein Markt in Stressphasen aus – so steigen die Spreads und die Kurse werden in der Regel deutlich volatiler oder fallen stark.
Dieses Risiko besteht speziell bei ETFs, die auf Indizes beziehungsweise Werte setzen, in denen wenig Kapital vorhanden ist. Das Problem tritt also, wenn überhaupt, nur bei sehr speziellen Themen-ETFs auf. Mehr hierzu erfährst du in unserem Artikel zur Liquidität von ETFs.
Wichtig zu wissen: Dieses Liquiditätsrisiko besteht bei aktiven Fonds und/oder Einzeltiteln natürlich genauso. Ein Liquiditätsrisiko bei ETFs im Sinne von einer “Unterversorgung” von ETF-Anteilen besteht übrigens nicht – steigt die Nachfrage nach einem ETF, werden einfach neue Anteile des börsengehandelten Fonds ausgegeben. Diesen Prozess wird Creation & Redemption genannt.
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Zwei spezifische ETF-Risiken

Bevor wir zu den spezifischen ETF-Risiken kommen, noch ein Hinweis: ETFs gelten wie konventionelle Investmentfonds und andere Wertpapiere als Sondervermögen. Das bedeutet, dass dein Geld in ETFs auch im Falle einer Insolvenz deines Online Brokers, deiner Depotbank oder des ETF-Anbieters, sicher ist.
1. Das Kontrahentenrisiko bei Swap-ETFs
Sogenannte Swap-ETFs – auch synthetische ETFs genannt – bilden ihren zugrundeliegenden Index nicht eins zu eins ab. Die Performance des Index wird von einem Finanzinstitut – dem Swap-Partner – abgebildet. Dieser “Kontrahent” beziehungsweise “Gegenpart” garantiert dem ETF die Rendite des Index. Dafür erhält er im Gegenzug Sicherheiten in Form von Wertpapieren wie Staatsanleihen oder Aktien.
Durch diese Konstruktion besteht ein sogenanntes Kontrahenten- beziehungsweise Gegenparteirisiko. Schafft es das Finanzinstitut nicht, seinen Forderungen nachzukommen oder geht sogar pleite, entsteht auch bei dir als ETF-Fan ein Verlust.
Aber: In der Praxis entstand bisher kein Schaden durch eine solche Swap-Konstruktion. Zusätzliche regulatorische Vorgaben der Europäischen Union (Stichwort UCITS-Richtlinie) konnten die Risiken für Privatanlegerinnen und Privatanleger weiter reduzieren. Erfahre, wie synthetische ETFs das Kontrahentenrisiko reduzieren.
Die große Mehrheit der ETFs ist übrigens physisch replizierend. Fühlst du dich also beim ETF-Kauf wohler damit, physisch replizierende ETFs zu kaufen, findest du zu fast jedem Index eine passende Alternative.
2. (Zu) große Marktmacht einzelner ETF-Anbieter
Auch wenn es viele verschiedene ETF-Anbieter gibt, ist zu konstatieren, dass wenige von ihnen den Großteil des verwalteten Vermögens im ETF-Markt unter sich aufteilen. Unangefochtener Marktführer ist aktuell iShares – Spross des weltweit größten Vermögensverwalters BlackRock. Durch diese Strukturen wird das Risiko einer Monopolbildung und in Folge dessen steigende Gebühren für ETF-Fans befürchtet. Ist diese Angst berechtigt?
Aktuell ist die klare Antwort: Nein. Denn Fakt ist: Kein anderes Investment-Produkt wurde trotz stetig wachsender Nachfrage im Preis immer günstiger, wie es bei ETFs der Fall ist. Die Konkurrenzsituation unter ETF-Anbietern sorgt dafür, dass du als ETF-Fan von immer weiter fallenden ETF-Kosten profitierst. Inzwischen sind Welt-ETFs bereits zu minimalen Kosten zu bekommen.

Fazit: Keine Angst vor dem ETF-Risiko

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ETFs zwar allgemeinen und spezifischen Risiken ausgesetzt sind, aber in Sachen Risiko nicht schlechter abschneiden als vergleichbare Investments wie aktiv gemanagte Fonds oder Investitionen in Einzelwerte.
justETF Tipp: Hier findest du weitere Vorteile der Geldanlage mit ETFs.
Dennoch ist es wichtig, auch über die Risiken von ETFs zu sprechen und diese entsprechend zu beleuchten. Als Möglichkeit der Geldanlage und Vehikel zum langfristigen Vermögensaufbau bleiben ETFs aber weiterhin eine der besten Alternativen für Privatanlegerinnen und Privatanleger.
justETF Tipp: Das eigene Risikobewusstsein besser einschätzen? Hier geht’s zu unserem Artikel: Welcher Risikotyp bin ich?

FAQs

Sind ETFs risikofrei?

Nein, ETFs sind nicht risikofrei. ETFs unterliegen verschiedenen Risiken wie beispielsweise dem Marktrisiko, welches sich in Wertschwankungen widerspiegelt. Wenn du Vermögen aufbauen willst, stellen ETFs dafür aber eine hervorragende Option dar. Bei einem langfristigen Investment kannst du kurzfristige Marktschwankungen einfach aussitzen und gleichzeitig von der Rendite des Kapitalmarktes profitieren. Dabei bieten dir ETFs gleich mehrere Vorteile im Vergleich zu anderen Anlageprodukten. Unter anderem können mit Hilfe von ETFs eine Reihe von Risiken – wie beispielsweise das Einzelwertrisiko – verhindert werden.
Außerdem besteht bei weltweit diversifizierten ETFs, die global in alle relevanten Länder und Branchen investieren, nahezu kein Ausfallrisiko bzw. kein Totalverlustrisiko. Denn dies würde einer weltweiten Abwicklung des marktwirtschaftlichen Systems gleichkommen und ist global gesehen äußerst unwahrscheinlich.
justETF Tipp: Vermögensaufbau mit ETFs? Das geht ganz einfach und zu minimalen Kosten mit einem ETF Sparplan.

Wie hoch ist das Risiko bei ETFs?

Wie hoch das Risiko eines ETFs ist, hängt vor allem davon ab, in welche Wertpapiere ein ETF investiert. Typischerweise schwanken Aktien-ETFs deutlich stärker als Anleihen-ETFs. Diese Schwankungsbreite wird auch Volatilität genannt und wird gemeinhin als Risikomaß verwendet.
Insgesamt solltest du bei der ETF Auswahl darauf achten, etablierte Fonds zu wählen, die im Idealfall älter als drei Jahre sind und mehr als 100 Millionen Euro Vermögen im Fondsvolumen halten. So minimierst du das Risiko, dass der ausgewählte ETF zu einem späteren Zeitpunkt von der Fondsgesellschaft geschlossen wird. Aber selbst wenn ein ETF geschlossen wird, ist dein Geld natürlich nicht weg, sondern wird dir vom ETF-Anbieter wieder ausgezahlt.

Kann man mit ETFs pleite gehen?

Dass du mit einem gut diversifizierten ETF pleite gehst bzw. all dein Vermögen verlierst, ist extrem unwahrscheinlich bis nahezu unmöglich. Wie bereits unter dem Punkt “Wie hoch ist das Risiko bei ETFs?” beschrieben, ist das Totalverlustrisiko bei einem weltweit diversifizierten ETF auf Standard-Indizes wie den MSCI World quasi gleich Null.
Gut zu wissen: ETFs sind Sondervermögen. Das heißt, auch wenn der ETF-Emittent pleite gehen sollte, ist dein Vermögen geschützt und fällt nicht in die Insolvenzmasse des Finanzdienstleisters. Auch wenn ein ETF geschlossen wird, ist dein Geld natürlich nicht weg, sondern wird dir vom ETF-Anbieter wieder ausgezahlt.

Welche Nachteile gibt es bei ETFs?

Insgesamt gibt es für Anlegerinnen und Anleger wenige bis keine Nachteile bei der Investition mit ETFs. Solange du diversifizierte “Brot und Butter”-ETFs – also solche, die Standard-Indizes wie den MSCI World abbilden – kaufst, profitierst du langfristig von der Entwicklung der verschiedenen Volkswirtschaften und kannst am Wohlstandszuwachs partizipieren.
Den langfristig hohen Renditen von ETFs stehen aber auch entsprechende Schwankungen gegenüber, die mit dem Marktrisiko einhergehen. Warum du dennoch keine Angst vor Aktien haben solltest und ETFs auf Aktienindizes eine gute Alternative für den Vermögensaufbau darstellen, haben wir dir in unserem Artikel zum Aktienrisiko erklärt.

Was passiert mit ETFs beim Crash?

Genau wie alle anderen Wertpapiere wie Fonds, Einzelaktien und Co. bleiben auch ETFs von einem möglichen Crash am Aktienmarkt nicht verschont. Da du mit einem ETF jederzeit investiert bist, kann es beim Investment in ETFs zu Kursverlusten kommen. Ein Blick auf die Kapitalmarkt-Historie zeigt aber, dass es sich lohnt, diese Krisen auszusitzen und im Sinne der Buy and Hold-Strategie investiert zu bleiben.
Wer das über Dekaden durchgehalten hat, wurde mit stattlichen Renditen belohnt. Das kannst du ganz einfach mit Hilfe der Simulation in unserem Strategie Planer für die letzten 20 Jahre nachvollziehen.
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